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Bruseplatz Brandkiosk ist Geschichte

Nach mehrfacher Brandstiftung hat der Pächter vom Imbiss auf dem Bruseplatz jetzt aufgegeben.

Von Stefan Harter 29.01.2016, 00:01

Magdeburg l „Ein trauriges, unrühmliches Kapitel“ ist für ihn beendet, stellt Klaus Jagla gestern auf Volksstimme-Nachfrage fest. Über 20 Jahre war der Niedersachse der Pächter einer Fläche auf dem Hermann-Bruse-Platz gewesen, auf dem ebenso lange ein Imbisspavillon stand. Nachdem der Kiosk aber zweimal durch Brandstiftung zerstört worden war – im Mai 2014 und im April 2015 (kurz vor der Wiedereröffnung) – zog Jagla nun einen Schlussstrich. Er hat den Pachtvertrag mit der Stadt zum Jahreswechsel beendet und kehrt Magdeburg den Rücken.

Noch im September hatte er öffentlich nach einem Käufer für die beiden Pavillons gesucht. Für nur einen Euro wollte er sie jemandem „schenken“, der zumindest für den noch intakten Kiosk eine Verwendung hätte. Einen Interessenten hatte es sogar gegeben, erzählt er, doch der Verkauf scheiterte letztendlich. „Daher habe ich die Kioske letzten Ende selbst abtragen lassen“, sagt Klaus Jagla.

Die Überreste sind mittlerweile verschwunden, was damit passiert ist, weiß er nicht. Derzeit laufen Pflasterungsarbeiten auf der Fläche, damit sie wieder „besenrein“ an die Stadt als Eigentümerin übergeben werden kann. Am kommenden Montag ist die offizielle Abnahme. Was die Stadt dann mit der Fläche macht – ob sie womöglich nach einem anderen Pächter sucht oder sie so belässt – darüber gab es gestern keine Auskunft aus der Stadtverwaltung. In den Immobilienangeboten des städtischen Liegenschaftsservices ist sie aktuell nicht aufgeführt.

Klaus Jaglas Meinung ist hingegen klar. „Ich bedauere, dass die Kioske weg sind. Sie brachten Leben und Farbe ins Spiel und eine Aufwertung für den Platz“, erklärt er. Es sei schade, dass nun wieder „kalte Einöde“ vorherrsche. Beim ersten Feuer 2014 ging die Polizei davon aus, dass damit ein Einbruch vertuscht werden sollte. Die Instandsetzung hatte laut Klaus Jagla 82 000 Euro gekostet. Dann kurz vor der Wiedereröffnung stand der Kiosk wieder in Flammen. Wieder ging die Polizei von einem absichtlich gelegten Feuer aus, die Hintergründe sind bis heute unklar. Das Verfahren wurde eingestellt. Für Klaus Jagla war der finanzielle Verlust so groß, dass er die Konsequenzen zog und das Grundstück am Hermann-Bruse-Platz nun aufgibt.