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Frühlingsfest Alles Gute zum Jahr des Affen

Mehr als 300 Chinesen und ihre Gäste haben am Sonnabend auf dem Magdeburger Uni-Campus das chinesische Frühlingsfest gefeiert.

Von Christina Bendigs 22.02.2016, 00:01

Magdeburg l Wie viel China steckt in Magdeburg? Diese Frage stellte beim Chinesischen Frühlingsfest am Sonnabend auf dem Magdeburger Uni-Campus der Beigeordnete für Wirtschaft und Tourismus, Rainer Nitsche, und gab sogleich die Antwort: immer mehr. Denn die Stadt bemüht sich seit Jahren um eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China.

Geplant ist eine chinesische Produktionsstätte in Magdeburg, über die derzeit verhandelt werde. Der Investor sei auf der Suche nach einem passenden Grundstück, auf dem der Produktionsort für Überspannungstechnik gebaut werden kann. Langfristig soll sich dort ein Kompetenzzentrum für Überspannungstechnik entwickeln, berichtete Nitsche, von dem sowohl China als auch Deutschland profitieren soll und wo Wissenschaftler gemeinsam an der Fortentwicklung der Technik forschen werden. Zudem sei ein Projekt für Visualisierungstechniken in der beruflichen Aus- und Weiterbildung als deutsch-chinesisches Kooperationsprojekt gestartet worden. Dieses werde sich wirtschaftlich auf die Uni auswirken, kündigte Nitsche an.

Er hofft jedoch, in Zukunft nicht nur Unternehmer und Wissenschaftler aus China in Magdeburg begrüßen zu können, sondern auch Touristen. Die Chinesen seien ein sehr mobiles Volk, sagte er, täglich seien Millionen Chinesen auf Reisen. Und die sollen bald auch nach Magdeburg kommen. Die Stadt bemühe sich darum, dass Magdeburg in Reisepakete von chinesischen Tourismusanbietern aufgenommen wird. Bei dem Germany Travel Mart (GTM) in den Magdeburger Messehallen werden mindestens zwei chinesische Reiseanbieter erwartet.

Der Germany Travel Mart ist ein Forum, auf dem deutsche Anbieter mit den entscheidenden Einkäufern der internationalen Reisebranche zusammentreffen. Ausgesuchte und qualifizierte Teilnehmer auf beiden Seiten und die professionelle Organisation machen den GTM zum Top-Ereignis für die Branche. Diese äußerst effiziente Ein- und Verkaufsplattform stellt die neuesten News und Trends im Deutschland-Tourismus auch ausgewählten internationalen Journalisten vor, deren Berichterstattung dem deutschen Reisemarkt zusätzliche Impulse gibt. Er würde sich freuen, wenn Chinesen künftig nicht nur Berlin, Heidelberg oder München besuchten, sondern auf Deutschlandreisen auch in Magdeburg Station machten.

Nitsche freute sich umso mehr, dieses Jahr beim chinesischen Frühlingsfest auf dem Uni-Platz dabei sein zu können. Die chinesischen Studierenden stellen in Magdeburg den größten Anteil der 2400 Studierenden aus dem Ausland, berichtete Uni-Rektor Jens Strackeljan, der ebenfalls vor Ort war. 400 Chinesen sind an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität immatrikuliert. Sie seien, wie Studenten aus anderen Kulturkreisen auch, eine Bereicherung für das Leben in der Uni. Schließlich bringen sie ihre Sitten und Bräuche mit. „Internationalisierung zu Hause nennen wir das“, sagte Strackeljan. Das wünsche er sich auch für das Leben in der Stadt insgesamt, sagte er im Hinblick auf die Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach Magdeburg gekommen sind und noch kommen werden. Er wünschte den Gästen des Frühlingsfestes einen schönen Abend. Und den hatten die Besucher wahrlich. Denn ein vielfältiges Programm war organisiert worden – vom Fächer- bis zum Drachentanz über Akrobatik und Gesang sorgten vor allem farbenprächtige Kostüme und Requisiten für Blickfänge.

Mit dem Frühlingsfest beginnt für die Chinesen das Jahr des Affen, erläuerte Songtao Xie von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt, die im vorigen Jahr gegründet worden war. Das Jahr des Affen stehe für Klugheit, Flinkheit und Schlagfertigkeit. Das Fest komme in seiner Bedeutung dem deutschen Weihnachtsfest gleich. Die Chinesische Gesellschaft organisierte es mit der Unterstützung zahlreicher Sponsoren.

Besonders groß war die Freude, auch den Botschafter Chinas in Deutschland, Dong Qi, in Magdeburg begrüßen zu können. „Ich fühle mich in Magdeburg schon fast wie zu Hause“, sagte er. Denn in seiner beruflichen Laufbahn hatte er bereits mehrfach in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt zu tun gehabt. Er erinnerte daran, dass 2016 das Jahr des Jugendaustausches sei und wünscht sich einen regen Austausch zwischen chinesischen und deutschen Jugendlichen in beiden Richtungen. 2017 sei dann das Jahr des Deutsch-Chinesischen Tourismus, das weitere Ansätze für den chinesisch-deutschen Austausch liefert – sicher auch in Magdeburg.