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Grüner Pfeil Zappenduster für Rechtsabbieger

Der grüne Rechtsabbiegerpfeil soll eigentlich den Verkehr flüssiger gestalten. In Magdeburg klappt das aber nicht immer.

Von Jana Heute 23.02.2016, 00:01

Magdeburg l Volksstimme-Leser Lothar Hildebrandt beobachtet das Phänomen schon seit Jahren: An der Kreuzung am Jerichower Platz gibt es eine Ampel, die eigentlich nie geht. „Schauen Sie sich doch mal die Rechtsabbieger-Ampel von der Jerichower Straße in die Herrenkrugstraße genauer an“, so empfiehlt der Anwohner.

1. Jerichower Platz: Die Volksstimme machte den Test und tatsächlich: Was man dort sieht, ist nichts. Das elektronische Signal für Rechtsabbieger bleibt zappenduster. Der grüne Pfeil soll nur kurz nach der Errichtung zur Bundesgartenschau 1999 funktioniert haben und seither kaum. Aber warum? Zur Buga mit den hohen Verkehrsströmen auch aus östlicher Richtung in die Herrenkrugstraße machte die Ampel Sinn, betont Rathaussprecher Michael Reif. Doch jetzt gebe es „aufgrund der geringeren Anzahl abbiegender Fahrzeuge keine Notwendigkeit mehr dafür“. Und das ist eigentlich schon seit Jahren so. Bei Großveranstaltungen biegen aus Osten kommende Fahrzeuge oft schon am Messeparkplatz ab. Die Stadt will nun handeln. In diesem Jahr soll die Ampelanlage Jerichower Platz ein neues Steuerungsmodul erhalten. „In diesem Zuge wird die Rechtsabbieger-Ampel gleich demontiert“, erklärt Reif. Da die Ampel eh nicht mehr lief, ergibt sich für die Stadt aber auch keine direkte Ersparnis.

Ansonsten sind die Energiekosten für die gesamte Ampelanlage Jerichower Platz durchaus eine Größe: 3100 Euro muss die Stadt dafür jährlich aufbringen, Wartungskosten nicht inbegriffen. Stadtweit betreibt die Stadt aktuell an 235 Knotenpunkten und Einmündungen Lichtsignalanlagen.

Weitere Ampeln als die für Rechtsabbieger am Jerichower Platz sollen 2016 nicht demontiert werden, so Michael Reif auf Nachfrage. Dafür soll es an dem wichtigen Knoten mit der neuen Steuerung auch eine Verbesserung geben, ergänzt der Pressesprecher. Vor allem nach Fußballspielen will man den Verkehrsfluss aus der südlichen Herrenkrugstraße über den Jerichower Platz stadteinwärts verbessern. „Hier sind wir wegen der kreuzenden Gleise aber noch in der Abstimmung mit den MVB“, so Reif.

2. Fall Gagernstraße in die Albert-Vater-Straße: „Das Signal in der Gagernstraße wurde nach Hinweisen bzw. Beschwerden aus der Bevölkerung verdeckt“, sagt Stadtsprecher Reif dazu. Hintergrund sei, dass es durch den „hohen Anteil von Nutzern der ,kurzen Verbindung‘ zeitweise nicht mehr möglich war, aus der Zufahrt Steinkuhle nach links in Richtung Stadtzentrum abzubiegen“. Durch die Änderung sei auch der Verkehrsfluss auf der B1 in Richtung Stadtzentrum verbessert worden, was letztlich auch den „Schleichverkehr“ durch das Wohngebiet reduziere, so argumentiert er.

3. Fall Raiffeisenstraße in die Leipziger Straße: Sie wird nur in Ausnahmen geschaltet, z.B. wenn die Ampel auf der Leipziger Straße einen Stau der Linksabbieger in Richtung Raiffeisenstraße erkennt. Manchmal muss zusätzlich auch noch die Straßenbahn angemeldet sein. Die Ampel werde auch bei Umleitungen genutzt, wenn der Anteil der Linksabbieger in die Raiffeisenstraße dies erfordere. Eine ständige Schaltung hätte eine unnötige Verkehrsbehinderung auf der Leipziger Straße in Richtung Zentrum zur Folge, so die Stadt.