Café für Bedürftige schließt

Magdeburg l „In den letzten Monaten wurde es für den Caritasverband immer schwerer, dieses wichtige Angebot in vollem Umfang und in hoher Qualität anzubieten“, informiert ein Aushang am Eingang des Cafés in Cracau. So­mit ver­lie­ren nicht nur vie­le eh­renamt­li­che Hel­fer, son­dern auch zahl­rei­che Stamm­gäs­te ei­ne wich­ti­ge An­lauf­s­tel­le. Zukünftig werden hier auch keine Kleider- und Sachspenden angenommen.

Nachdem die Stadt Magdeburg die Förderung komplett eingestellt habe, sei es der Caritas nicht möglich, die fehlenden Mittel bereitzustellen. „Wir bedauern diese Entwicklung sehr, sehen uns aber außerstande, diese Finanzlücke dauerhaft auszugleichen“, informiert die Caritas ihre Besucher im Aushang. Die so­zia­le Ein­rich­tung las­se sich oh­ne fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung aus öf­f­ent­li­cher Hand nicht hal­ten. Mitarbeiter, die nähere Auskunft zur Schließung geben können, waren am Freitagnachmittag nicht zu erreichen.

Mit großem Engagement und der Unterstützung vieler Ehrenamtlicher war das Café über zwei Jahrzehnte täglich für seine Besucher und Besucherinnen da. 365 Tage im Jahr hatte die Begegnungsstätte für Bedürftige geöffnet. Die Mitarbeiter sind teils fest angestellt, teils über Fördermaßnahmen beschäftigt, teils ehrenamtlich engagiert.

Das Kontaktcafé bietet seit 1994 unbürokratische und direkte Hilfe für Bedürftige. Gerade für sozial Schwache ist die Einrichtung fester Tagesbestandteil, oft einziger Halt im Alltag und Möglichkeit für eine Mahlzeit. 1998 zog die Einrichtung von der Max-Josef-Metzger-Straße nach Cracau. Neben einem Mittagstisch, einem Frühstück und Abendbrot gibt es auch ein Beratungs- und Betreuungsangebot in der Einrichtung.

Bei Bedarf können sich Bedürftige weiterhin an die ökumenische Bahnhofsmission wenden, verweist die Caritas in ihrem Aushang. Eine weitere Alternative ist die Magdeburger Tafel der AQB im Bahnhof Buckau, Porsestraße 16, sowie die Wärmestube des DRK in der Ferdinand-von-Schill-Straße 82.