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MVB Bahnunfälle kosten 400.000 Euro

In den vergangenen zwei Tagen hat es in Magdeburg zwischen Straßenbahnen und Autos gleich dreimal gekracht.

02.03.2016, 00:01

Magdeburg l Bei einem Unfall auf der Leipziger Straße sind am Montagabend drei Personen verletzt worden, eine davon schwer. Ein 50-jähriger Mann war mit seinem Golf laut Polizei verbotenerweise links abgebogen und übersah dabei die in gleicher Richtung fahrende Straßenbahn. Das Auto wurde von der Bahn erfasst und 40 Meter weit mitgeschleift. Der Fahrer musste durch die Feuerwehr über die Beifahrerseite gerettet werden. Sein Auto hatte sich mit der Bahn verkeilt. Die beiden Mitfahrerinnen konnten sich eigenständig befreien.

Die 20 Insassen der Straßenbahn blieben unverletzt, der Fahrer der Bahn musste allerdings durch die Notfallseelsorge betreut werden. Wegen der Bergungsarbeiten war die Straße voll gesperrt. Es kam zu massiven Ausfällen im Nahverkehr.

Der Unfall auf der Leipziger Straße war an diesem Tag aber nicht der einzige dieser Art. Beim Wenden auf der Lübecker Straße stieß am Montagvormittag ein Auto mit einer nachfolgenden Straßenbahn zusammen. Polizei und Rettungsdienste waren auch hier vor Ort. Es kam auch hier zu erheblichen Behinderungen im Straßenverkehr. Es entstand Sachschaden. Verletzt wurde niemand.

In unmittelbarer Nähe krachte es bereits am Dienstag in Höhe des Nicolaiplatzes wieder. Auch hier blieb es bei Sachschaden.

Dabei waren Unfälle wie diese zuletzt stark rückläufig. „Im vergangenen Jahr gab es in Magdeburg 96 Unfälle zwischen Straßenbahnen und Pkw“, sagt MVB-Sprecher Tim Stein. Damit sei die Gesamtzahl der Unfälle seit Jahren rückläufig. „So mussten wir 2013 beispielsweise noch 166 Unfälle verzeichnen, 2014 waren es noch 133“, so Stein.

An den meisten Unfällen waren die Unfallgegner schuld. So waren laut Statistik vergangenes Jahr 89 von 96 Unfällen auf Fremdverschulden zurückzuführen. „In Summe ist uns ein Schaden von knapp 400.000 Euro entstanden“, rechnet Stein vor. Auffallend ist, dass die meisten Unfälle vermeidbar gewesen wären, wenn sich die Verkehrsteilnehmer regelkonform verhalten hätten.

Als Beispiel nennt Stein die drei Unfälle in den vergangenen zwei Tagen. Die drei Autofahrer wollten verbotswidrig links abbiegen und missachteten dabei die parallel zu ihnen fahrende Straßenbahn. „Alle Verkehrsteilnehmer sollten zudem bedenken, dass eine Straßenbahn einen viel längeren Bremsweg hat als ein Auto. Diese Gefahr wird oft falsch eingeschätzt“, sagt MVB-Sprecher Tim Stein, der selbst auch ab und zu hinterm Steuer sitzt.

Bereits Mitte Januar hatte es einen schweren Unfall gegeben. Dabei waren ein Polizeiauto und eine Straßenbahn auf der Halberstädter Straße zusammengestoßen. Damals wurden ebenfalls drei Personen leicht verletzt, darunter zwei Polizisten. In dem Streifenwagen saß auch ein Zivilist, der ebenfalls leicht verletzt wurde. Die Polizisten hatten damals über Funk einen Auftrag erhalten. Daraufhin wendete der Fahrer sein Dienstfahrzeug und übersah dabei die in gleicher Richtung fahrende Straßenbahn. Es kam zum Zusammenstoß.