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Zwangsversteigerung Biete Spaßbad, suche zwei Millionen Euro

Das Magdeburger Spaßbad „Nautica“ soll am 31. März zwangsversteigert werden. Ein Angebot bei E-Bay zählt nicht.

Von Peter Ließmann 16.03.2016, 08:30

Magdeburg l Lederjacken, Damenstrümpfe aus den 1930er Jahren, Bierkrüge aus Bayern - im Internet-Auktionshaus Ebay gibt es nichts, was es nicht gibt. Und auch ein Spaßbad kann man dort finden. Im Kleinanzeigenteil der Internetplattform wird das Magdeburger „Nautica“ angeboten. Zwei Millionen Euro soll es kosten, der Zustand sei „befriedigend“, allerdings müsse der Käufer mit Investitionen rechnen, heißt es in der Anzeige.

„Von uns stammt diese Anzeige nicht“, sagt Nautica-Zwangsverwalter Michael Berger. Man habe dafür keinen Auftrag vergeben. In der Ebay-Anzeige ist die „Immobilienagentur Deutschland GmbH“ als Absender zu finden. „Nein“, sagt Michael Berger, mit der Firma habe man nichts zu tun.

Liest man genauer auf der Internetseite des Immobilienunternehmens nach, so stellt man fest, dass das Nautica dort nicht angeboten wird, sondern die Firma bietet möglichen Interessenten nur an, in der Sache für sie aktiv zu werden. Die Daten über das Nautica, das Exposé zur Immobilie, stammen offensichtlich aus der Übersicht der anstehenden Zwangsversteigerungen des Magdeburger Amtsgerichts.

Fest steht, dass das Nautica am 31. März im Amtsgericht zwangsversteigert werden soll. Der Verkehrswert wurde vom Gericht tatsächlich auf zwei Millionen Euro festgelegt. „Der Termin steht“, sagt Zwangsverwalter Berger. Allerdings werde auch weiterhin nach Investoren für das Spaßbad im Herrenkrug gesucht. „Wir stehen auch in Gesprächen mit tatsächlich interessierten Investoren, die ernstzunehmende Anfragen gestellt haben“, sagt Michael Berger. „Ross und Reiter“ könne er nicht nennen, um die Verhandlungen nicht zu gefährden.

Sollte sich bis zum 31. März tatsächlich ein Käufer finden, könnte die Zwangsversteigerung vom Amtsgericht entweder ganz abgesagt oder ausgesetzt werden. Das allerdings hängt dann von der Zustimmung der Gläubiger ab.

Das Spaßbad im Herrenkrug musste im vergangenen Sommer Insolvenz anmelden, seitdem wird es von Rechtsanwalt Michael Berger zwangsverwaltet, Insolvenzverwalter ist der Hallenser Rechtsanwalt Lucas F. Flöther. Beide haben sich vor allem darum bemüht, den Betrieb des Nautica aufrechtzuerhalten und die Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Was bis jetzt auch gelungen ist.