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Radverkehr Schritttempo in der Fußgängerzone

Schilder am Nordabschnitt des Breiten Wegs in Magdeburg sollen Radfahrer bremsen. Grund sind Konflikte mit Fußgängern.

Von Martin Rieß 17.03.2016, 00:01

Magdeburg l Der Breite Weg in Magdeburg ist in seinem nördlichen Abschnitt eine wichtige Fußgängerzone in Magdeburg. Doch immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern. Neue Schilder weisen nun Radfahrer auf die bestehenden Verkehrsregeln auf dem Nordabschnitt des Breiten Wegs hin: Hier befindet sich eine Fußgängerzone, die für Radfahrer freigegeben ist. Das heißt, dass die Radfahrer hier allenfalls zu Gast sind, Schritttempo fahren müssen und Fußgänger immer Vorrang haben.

Jürgen Tilsch vom Magdeburger Tiefbauamt erläutert: „Notwendig sind die Schilder, da es immer wieder Beschwerden von Fußgängern wegen rücksichtsloser Radfahrer gegeben hat. Viele gerade jüngere scheinen die Regeln aus der Straßenverkehrsordnung einfach nicht zu kennen.“

Der Magdeburger Allgemeine Fahrradclub hat immer wieder darauf hingewiesen, dass Radfahrer im Nordabschnitt rücksichtsvoll fahren sollen – unter anderem in einem Video zu einer Umleitung, die während des Weihnachtsmarktes in Magdeburg eingerichtet worden war.

Aufgrund der Gestaltung der Verkehrsflächen im Falle des Nordabschnitts des Breiten Wegs seien Konflikte aber vorhersehbar. „Der gesamte Abschnitt vom Beginn des Breiten Weges Höhe ,MVB-Häuschen‘ bis Uniplatz passt in der baulichen Gestaltung mit dem erkennbaren Streifen nicht zur Beschilderung als Fußgängerzone“, sagt ADFC-Vorstandsmitglied Martin Hoffmann. Auf beiden Seiten werde der Radweg in die Fußgängerzone geführt und hat dort in der Ausführung die Form eines Radweges. Das Argument, der Weg sei ein Wartungsweg oder eine Feuerwehrzufahrt, führe folglich zu Irritationen.

Aus Sicht des ADFC seien zwei Lösungen des Konflikts denkbar: Zum einen dadurch, dass das Pflaster auf dem Weg dem im übrigen Bereich angepasst wird. „Somit würde die bauliche Ausführung die jetzige Beschilderung widerspiegeln“, erläutert der Magdeburger ADFC-Vorsitzende Norman Dreimann.

Als zweite Möglichkeit könnte der östliche Bereich – das ist die Straßenseite mit dem Katharinenturm – als getrennter Rad- und Fußweg beschildert und in Höhe der Haltestellen „Alter Markt“ und „Katharinenturm“ auf dem Radweg eine Markierung „Fußgängerüberweg“ oder „Fußspuren“ aufgebracht werden. Sie würden Radfahrern verdeutlichen, dass sie dort auf Fußgänger achten und Rücksicht nehmen müssen.

Wie Jürgen Tilsch sagt, seien „Fußspuren“ – wie es sie bereits auf der Gustav-Adolf-Straße im Bereich des Übergangs zwischen den beiden Teilen des Hochschulcampus gibt – tatsächlich eine Lösung. Von einem echten Radweg im Breiten Weg spricht er jedoch nicht.