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Brockenkonzert Das ist der PURe Wahnsinn

200 Hörer haben ein exklusives Konzert der Band Pur auf dem Brocken erlebt. Mittendrin waren Leser aus Magdeburg.

Von Karolin Aertel 23.03.2016, 00:01

Magdeburg/Schierke l Der Brocken hat gewackelt. 200 Pur-Fans haben am Montagabend beim exklusiven SAW-Hörerkonzert gefeiert, als wären sie 2000. Eingestimmt durch die Zugfahrt von Wernigerode auf die Bergspitze, sangen die Fans schon lange bevor Hartmut Engler und seine Band auf die Bühne traten.

„Hööör gut zu, Du bist mein Glück“ ... sangen sie immer und immer wieder, bis Pur unter frenetischem Jubel den ersten Song spielte. Anmoderiert von Frank Wiedemann, der vom Publikum noch mit einem Geburtstagsständchen gefeiert wurde, startete die Band mit ihren Song „Freunde“ – einem Titel aus dem Jahr 1998 – und erfüllte den Fans sogleich ihren Wunsch, nicht nur Titel aus dem neuen Album „Achtung“ zu hören.

Heike und Ulf Müller beispielsweise wurde der Wunsch erfüllt, den Song „Lena“ aus dem Jahr 1991 zu hören. Die beiden Magdeburger sind langjährige Fans, denn „Pur hat uns vor nunmehr 23 Jahren in unserer Kennenlernphase begleitet“, erzählen sie. Deshalb sei auch der Titel „Wenn sie diesen Tango hört“ 1992 aus dem Jahr eng mit ihrer Geschichte verbunden. Mückenwirt und Liebig-Gastronom Uli Bittner, der mit seinem Vater Klaus-Dieter zum Konzert fuhr, freute sich besonders über den Kult-Hit „Abenteuerland“. Weil der Titel auf das ganze Leben und eben auch zu ihm selbst passe. „Pur ist eine fantastische Band.“

Können die Magdeburger etwa hoffen, Hartmut Engler und Co als Top-Act bei der Mückenwiesn zu sehen? Vermutlich nicht: „Ich denke, ihre Gage kann man nicht bezahlen. Oder man müsste die Kartenpreise kräftig anheben, was die Leute vermutlich nicht mitmachen würden.“

Angela Senns und Steffen Körber wäre das egal. Sie würden wohl jeden Preis zahlen. Die beiden Hallenser sind seit 1993 auf so ziemlich jedem Pur-Konzert gewesen. Ihr Lieblingstitel: „Indianer“. „Weil er vom Lauf der Dinge erzählt“, so Steffen Körber. Von Freundschaften, vom Erwachsenwerden, vom Verlagern von Prioritäten, und vom im Herzen jung sein.

Während die meisten Besucher mit Pur schon ihre Geschichten verbinden, hat ein junges Paar sich auf dem Konzert ihre eigene Geschichte geschrieben. Zum neuen Pur-Liebessong „Gemeinsam“ (2015) machte Max Kietzmann (28) seiner Juliane Kirschner (28) am Rande des Konzertes einen Antrag. Nachdem die 28-Jährige einen Moment lang nicht wusste, wie ihr geschieht, mit Tränen ihren Max anschaute, sagte sie „Ja“. Danach lagen sie sich minutenlang in den Armen, während Hartmut Engler davon sang, ein Leben gemeinsam verbringen zu wollen.

Das Konzert endete gegen 19.30 Uhr nach Zugaben, wie „Lena“ und „Graues Haar“. Doch vergessen werden die Fans diesen Abend gewiss nie.