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Asylpolitik Umzug aus Jugendherbergen

Bis zu 400 Plätze sollen in der neuen Landesaufnahmeeinrichtung am Magdeburger Ring belegt werden können.

Von Stefan Harter 01.04.2016, 13:00

Magdeburg l Anders als die Stadt, die gerade die mittelfristige Schließung von Gemeinschaftsunterkünften angekündigt bzw. geplante Unterbringungsmöglichkeiten abgeblasen hat, hat das Land Sachsen-Anhalt eine neue Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) in Magdeburg in Betrieb genommen. Wie bereits im vergangenen September angekündigt, steht ab sofort ein Bürogebäude auf den „Neustädter Höfen“ für die Unterbringung von Asylsuchenden zur Verfügung.

Am westlichen Rand des Komplexes, direkt am Magdeburger Ring, wurde dafür ein leerstehendes Haus vorbereitet bzw. teilweise laufen noch die Umbauarbeiten. Das Gebäude wurde mit einem Zaun vom übrigen Gelände abgetrennt. Der Zugang erfolgt über eine angrenzende Straße. In einem Container hat ein Sicherheitsdienst seinen Posten bezogen. Besucher müssen sich dort melden. Betreut wird die Einrichtung durch die Johanniter.

Geplant ist es, dort Plätze für bis zu 400 Asylbewerber zu schaffen. Das Innenministerium des Landes ist für die Verteilung der Flüchtlinge zuständig und hatte Anfang der Woche in einer knappen Mitteilung über den Einzug der ersten 30 Bewohner informiert. Oberbürgermeister Lutz Trümper hatte bereits Mitte März auf der jüngsten Stadtratssitzung über den Einzug informiert.

Auf Volksstimme-Nachfrage erklärt Ministeriumssprecher Stefan Brodtrück, warum trotz rückläufiger Flüchtlingszahlen die neue LAE eingerichtet wurde. Denn dies steht im Zusammenhang mit der schrittweisen Nutzungsaufgabe von über 800 Plätzen in den Jugendherbergen in Halle, Kretzschau, Naumburg, Nebra und Kelbra.

Sie waren im vergangenen Herbst als Notquartiere für den Winter für eine Übergangszeit von sechs Monaten angemietet worden. Diese Frist läuft jetzt ab: Seit knapp zwei Wochen sind die Leerzüge im Gange, bis 17. April müssen die Herbergen leer sein.

Ob und wenn ja, wann weitere Bewohner in die „Neustädter Höfe“ einziehen, ist laut Brodtrück im Moment unklar. „Angesichts der unverändert rückläufigen Zahlen bei den Erstantragstellern kann niemand sagen, wann und in welchem Umfang weitere Bewohner einziehen“, erklärt er.

Aktuelle Informationen über den Einzugstermin für die ersten Asylbewerber in der zweiten Magdeburger LAE an der Breitscheidstraße im Herrenkrug waren am Donnerstag nicht zu bekommen. Die Pressestelle des für Bauvorhaben des Landes zuständigen Finanzministeriums war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.

Der Einzugstermin war dort mehrfach verschoben wurden.Zuletzt war vom gerade zu Ende gegangenen März die Rede gewesen. Die Kapazität der Einrichtung war zwischenzeitlich von 1500 auf 600 Plätze zurückgeschraubt worden.