Demos von Rechten und Linken haben begonnen

Magdeburg l Deutlich sichtbar waren bereits am Sonnabendvormittag vor dem Allee-Center, am Hauptbahnhof und in vielen Teilen der Magdeburger Innenstadt die Einsatzkräfte der Polizei. Mehrere Demonstrationen haben sich für diesen Tag angekündigt. Erste Gruppen der rechtsgerichteten Kundgebung der Vereinigung „Gemeinsam-Stark Deutschland“ - einer Abspaltung der Kölner Hogesa-Bewegung („Hooligans gegen Salfisten“) - wurden beispielsweise von der Polizei im Laufe des Vormittags zum Veranstaltungsort auf dem Magdeburger Domplatz begleitet. Hier trafen sich ab 11 Uhr die Teilnehmer der Kundgebung, die ab 14 Uhr beginnen sollte. Im Anschluss ist ein Demonstrationszug geplant.

Ebenfalls für 14 Uhr sollte die Veranstaltung der linksgerichteten „Ravenden Europäer gegen Intoleranz und Nationalismus“ (Regina) beginnen. Sie wollen mit einem umfangreichen Demonstrationszug durch die Magdeburger Innenstadt – unter anderem über das Schleinufer – ihren Protest gegen die Demonstration auf dem Domplatz zum Ausdruck bringen. Nicht zuletzt geht es darum, den freien Zug der Rechtsgerichteten zu behindern. Mehrere Zwischenkundgebungen sind geplant. Die Polizei rechnet in diesem Zusammenhang auch mit kurzfristigen Sperrungen des Straßenverkehrs.

Die Polizei hat gegenüber der Volksstimme angekündigt, ein Zusammentreffen der einzelnen Gruppen zu verhindern. An einigen Stellen der Stadt sind bereits Absperrungen aufgebaut. Spannend dürfte die Strategie der Polizei insbesondere im südlichen Stadtzentrum rund um den Hasselbachplatz sein, da hier sowohl rechte als auch linke ihre Demonstrationsrouten angemeldet haben. Zudem haben die Grünen hier für 18 Uhr auch eine Kundgebung angekündigt.

Damit es zu keinen Ausschreitungen und zu Gewalt kommt, sind am heutigen Sonnabend 1000 Polizisten aus mehreren Bundesländern in Magdeburg im Einsatz. Laut Polizei war die Lage vor Beginn der Kundgebungen und Demonstrationszüge im Wesentlichen ruhig geblieben. Auch hatte es bis zu diesem Zeitpunkt noch keine gravierenden Verkehrsbehinderungen gegeben. Während sich gegen 13.30 Uhr rund 250 Demonstranten auf dem Domplatz versammelt hatten, wurden kurz vor dem Start der Veranstaltung noch rund 50 Teilnehmer der Demonstration in einem von der Polizei begleiteten Zug vom Hauptbahnhof zum Domplatz gebracht. Knapp 100 Gegendemonstranten hatten sich zu diesem Zeitpunkt vor dem Hauptbahnhof eingefunden. Gegen Nachmittag stieg die Zahl der rechten Demonstranten nach Polizeiangaben auf etwas mehr als 500. Die Zahl der Gegendemonstranten lag nach Schätzungen der Volksstimme bei 200.