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Saisoneröffnung Mit der Rikscha durch den Hafen

An der „Gustav Zeuner“ beginnt am 1. Mai die neue Saison. Mit Rikschas kann der Magdeburger Wissenschaftshafen erkundet werden.

Von Stefan Harter 22.04.2016, 01:01

Magdeburg l Jedes Jahr ein wenig mehr, ist das Motto von Gise-Chef Reinhard Kuhne, wenn es um die Attraktivität der „Gustav Zeuner“ geht. 2010 nach aufwändiger Instandsetzung wieder als Museumsschiff in Betrieb genommen, haben er und sein Team seitdem das Angebot Stück für Stück erweitert.

Seit 2013 gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, mit einer mit Pedalen angetriebenen Draisine entlang des Hafenbeckens zu fahren. Das Angebot wird gut angenommen. Im Vorjahr fuhren exakt 1228 Besucher damit. Wenn beispielsweise Schulklassen kommen, wird sich sogar gestritten, wer zuerst fahren darf.

Ende der vergangenen Saison wurde dann probeweise eine erste Rikscha eingesetzt. Jetzt zum Beginn der neuen Saison steht ein zweites, verbessertes Modell zur Verfügung, sagt Volker Buhtz, der für das Projekt verantwortlich ist. Ein Fahrer und zwei Passagiere bzw. zwei Fahrer und ein bis zwei Passagiere können damit fahren. „Das hat sogar ein Navi“, sagt Mitarbeiter Fredi Oeltze lachend und zeigt auf eine kleine Karte vom Wissenschaftshafen am Lenker.

Rikschas und Draisinen wurden im Rahmen von Gise-Projekten entworfen und gebaut. Die zweite Rikscha sei zum Beispiel eine echte Weiterentwicklung, meint Oeltze, weil sie viel leichter fährt. Für die Draisine musste auch eine Lösung für den eingleisigen Betrieb gefunden werden. „Am Ende der Strecke werden die Räder angehoben und einfach gedreht“, beschreibt er. Die beiden Passagiere sitzen derweil auf ausrangierten Sitzen aus einer Tatra-Straßenbahn. Interessierte Hafenbesucher müssen sich einfach während der Öffnungszeiten vor Ort melden.

Nach einer kurzen Einweisung und Belehrung stehen sowohl Draisinen als auch Rikschas kostenlos und pfandfrei zur Verfügung. „Da setzen wir auf die Ehrlichkeit der Besucher“, sagt Reinhard Kuhne. Während die Draisinen an das Hafengleis gebunden sind und nur einmal die Länge des Hafenbeckens hoch und runter fahren können, ist man mit den Rikschas beweglicher und kann verschiedene Strecken beispielsweise am Sarajevo-Ufer entlangfahren.

„Wir hatten hier schon eine Hochzeitsgesellschaft, auch die Architektenkammer war schon da“, sagt der Gise-Chef über die Attraktivität des Hafenambientes. Mit dem noch im Zufahrtskanal zum Hafenbecken liegenden Taucherschacht und Eimerkettenschiffbagger, die perspektivisch auch an Land geholt werden sollen, würde eine richtige „maritime Meile“ entstehen, meint er.

Nicht vergessen zu erwähnen, will er das Jobcenter. „Ohne dessen arbeitsförderliche Projekte könnte der Standort nicht betrieben und weiterentwickelt werden“, betont Reinhard Kuhne.

Ansprechpartner vor Ort ist Guido Völker, er ist ab 1. Mai mittwochs bis sonntags von 10 bis 15 Uhr vor Ort. Jeweils um 10, 12 und 14 Uhr bietet er Führungen im Kettenschleppdampfer an. Telefonische Anmeldungen und Anfragen werden unter 0391/409 51 80 entgegengenommen.