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Herrenkrug Flüchtlingszelt am Ministerium wird abgebaut

Die Zelte für Geflüchtete am Kultusministerium in Magdeburg werden abgebaut.

Von Michaela Schröder 30.04.2016, 01:01

Herrenkrug l Die Flüchtlingszelte auf der Freifläche des Kultusministeriums an der Turmschanzenstraße werden abgebaut. Eines der Zelte war mit einer Größe von 3000 Quadratmeter im vorigen Oktober errichtet worden und sollte im Notfall als Reserve für die Unterbringung von bis zu 400 Flüchtlingen genutzt werden.

Genutzt wurde das Großraumzelt zu keinem Zeitpunkt, erklärte Stefan Brodtrück, Pressesprecher des Innenminstieriums auf Nachfrage der Volksstimme. Begründet wird der Abbau mit den stark rückläufigen Flüchtlingszahlen sowie den derzeit etwa zur Hälfte belegten Erstaufnahmeeinrichtungen.

Für rund 300 Asylbewerber ist seit Anfang April in der Landesaufnahmeeinrichtung in der Breitscheidstraße im Herrenkrug Platz. Nur wann dort jemand einzieht, ist nach wie vor unklar. „Möglicherweise könnte im Mai eine Belegung erfolgen. Ich bin jedoch vorsichtig mit diesen Prognosen, da hier eine Menge Faktoren ursächlich sind, allen voran die Frage der Zugangszahlen, die seit Schließung der sogenannten Balkanroute stark rückläufig sind“, berichtete Stefan Brodtrück.

Unterdessen gab es am Donnerstag einen Besichtigungstermin in der Landesaufnahmeeinrichtung in der Breitscheidstraße nur für Anwohner des Herrenkrugs. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Innenministerium, den Johannitern und der Arbeiterwohlfahrt. Etwa 120 Einwohner nahmen an der Veranstaltung teil, darunter auch Vertreter des Willkommensbündnisses Ostelbien.

„Das war ein wichtiger Beitrag um das Informationsbedürfnis der Anwohner zu erfüllen und Gerüchten vorzubeugen“, zog Jens Rösler vom Willkommensbündis im Gespräch mit der Volksstimme ein positives Fazit.

Bei der Besichtigung wurde aber auch deutlich, dass die Anlage selbst im ersten Ausbaustadium immer noch nicht fertig ist. „Es fehlen diverse Fußwege zu den Haustüren sowie Erdreich, Rasen usw. Des Weiteren ist die Beleuchtung ungenügend, insbesondere da die Toiletten nicht in den Wohnhäusern integriert sind“, erzählte der SPD-Stadtrat. Das Pförtnerhäuschen sei immer durch einen Wachschutz besetzt. Zusätzlich seien Wachleute im Objekt im Einsatz. „Die Häuser sind mit Elektroheizung, Doppelstockbetten aus Metall, Tischen, Stühlen und Schränken sehr einfach ausgestattet“, so Rösler.

Die Johanniter stellen die gesamte soziale Betreuung und Essenversorgung. Da das große Gemeinschaftshaus noch nicht fertig ist, bekommen die Bewohner ihre Essensversorgung im Pförtnergebäude und nehmen sie dann in ihre Unterkünfte mit, um dort im Familienverbund zu speisen. „Zusätzlich sind zentrale Küchen auf dem Gelände verteilt. Gleiches gilt für Toiletten, Duschräume und Waschmaschinen-/Trocknerräume, die bereits mit gespendeten Maschinen bestückt sind“, berichtete Jens Rösler.