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Ausbaupläne Baugebiet Herrenkrug: Es geht weiter

Während das Asyldorf im Herrenkrug deutlich schrumpft, soll die Eigenheimsiedlung auf der Straßenseite gegenüber wachsen.

Von Michaela Schröder 14.05.2016, 01:01

Magdeburg l Die Eigenheimsiedlung in der Bettina-von-Arnim-Straße soll weiter wachsen. Nachdem 1. Bauabschnitt für 27 Grundstücke bereits 2013/14 von der Unternehmensgruppe FIBAV erschlossen wurde, zu Teilen verkauft und bebaut wurde, plant das Unternehmen mit Sitz in Königslutter auch den 2. Bauabschnitt östlich der Eigenheimsiedlung für 23 Grundstücke zu erschließen. Einen konkreten Termin kann das Unternehmen jedoch noch nicht nennen. Bedenken auf den Grundstücken sitzen zu bleiben, da sich auf der Straßenseite gegenüber die Landesaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge befindet, gebe es nicht, so Unternehmenssprecher Dirk Ebrecht.

Angesichts der Flüchtlingsthematik hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Debatten um die weitere Entwicklung sowohl der Asylunterkunft wie auch des Baugebietes gegeben. Dirk Ebrecht ist optimistisch. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die neuen Bauplätze gut vermarkten lassen werden. In der letzten Zeit ist nach unserer Beobachtung nicht nur Ruhe eingekehrt, sondern nimmt die Zahl interessierter Bauwilliger im Herrenkrug zu. Nach Rückfrage bei Stadt, Innen- und auch Finanzministerium kann dort zwar niemand die Entwicklung der Flüchtlingszahlen prognostizieren, allerdings sehen die Bauherren die Thematik vor Ort nach meiner Einschätzung sehr entspannt“, so Ebrecht.

Als im September 2015 bekannt wurde, dass an der Breitscheidstraße eine Asylunterkunft gebaut wird, kochten die Gemüter über. Zu groß war der Frust über die Entscheidung, mitten in das idyllische Wohngebiet im Herrenkrug eine Aufnahmestelle des Landes mit bis zu 1500 Flüchtlingen zu errichten. In einer Bürgerinitiative hatten sich kurzzeitig Anwohner organisiert, die direkt gegenüber der zukünftigen Flüchtlingsunterkunft wohnen.

„Wir haben von den Vorhaben des Landes auch nur von unseren Bauherren und aus der Presse erfahren“, berichtet Dirk Ebrecht. Das Unternehmen war überrascht von der Entscheidung, hatte aber auch zeitgleich Verständnis für die Behörden, so Ebrecht. „Drei Interessenten haben damals sofort ihr Kaufangebot zurückgezogen“, erinnert sich der Unternehmenssprecher. Neun Monate später habe laut Ebrecht die Nachfrage nach Baugrundstücken im Herrenkrug wieder zugenommen. Aus seiner Sicht liege, dass auch daran, dass die Landesaufnahmeeinrichtung im Herrenkrug bedeutend kleiner wird. Derzeit bietet die Einrichtung Platz für 370 Menschen.

„Natürlich besteht bei uns auch ein wirtschaftliches Interesse, die Brachfläche weiter zu erschließen und die Grundstücke zu verkaufen. Die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden steigt in Magdeburg. Der Herrenkrug ist eine attraktive Gegend für Familien“, so Ebrecht. Für den Kauf und die Erschließung des ehemaligen Militärgeländes habe das Unternehmen bereits im Millionenbereich investiert.

Wer jetzt glaubt, dass die Baugrundstücke aufgrund der benachbarten Asylunterkunft zum Schnäppchenpreis verramscht werden, liegt falsch. „Wir halten an unseren Grundstückspreisen zwischen 99 und 124 Euro fest“, erklärt Dirk Ebrecht. Ende des Jahres soll die derzeitige Baustraße fest ausgebaut werden. Die Stichstraßen wurden bereits gepflastert.

2012 hatte die Unternehmensgruppe das ehemalige Militärgrundstück östlich der Hochschule Magdeburg-Stendal gekauft und 2013/14 mit der Erschließung begonnen.