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Kunstfestival Ein Schiff voll Kultur wird kommen

Der Magdeburger Verein Kulturanker plant wieder ein Sommerfestival. Dieses Jahr steht das Thema Wasser im Mittelpunk - und der Hafen.

Von Martin Rieß 07.02.2017, 00:01

Magdeburg l Ein Schubschiff wird im Frühjahr dem Magdeburger Hafen einen Besuch abstatten. Mindestens zwei Leichter sollen hier für mehrere Wochen festmachen. Bei einem Leichter handelt es sich um den Transportbehälter eines Schubverbands ohne eigenen Antrieb. Im Wissenschaftshafen werden die Schiffe aber kein Getreide und keine Kohle in die Speicher transportieren, sondern mit Hilfe von Kunst Ideen und Gedanken in die Köpfe der Menschen. Vom 10. Juni bis 9. Juli veranstaltet der Magdeburger Verein Kulturanker hier sein diesjähriges Kunstfestival. Der Titel lautet „Opus Aquanett“.

Es handelt sich um eine weitere Veranstaltung der Reihe Kabinett der Künste, die bereits andere Orte in der Landeshauptstadt belebt hat. Karsten Steinmetz, der den Vorsitz des Vereins inne hat, sagt: „Der Wortschöpfung ,Aquanett‘ liegt neben dem griechischen Wort Aqua für Wasser auch ein Teil vom Begriff ,Kabinett‘ zugrunde.“

Neben den Schiffen wird der Verein auch Teile des Ufers mit einer Art Veranstaltungsgelände belegen. Während in den Wasserfahrzeugen die Kunst ihren Platz hat, geht es am Land vor allem um ein breites Spektrum aus Literatur, Kunst, Musik, Performance und Theater. Karsten Steinmetz sagt: „Da wird wohl ein richtiges kleines Dorf à la Waterworld entstehen.“ Und das hat seinen guten Grund: Beim Festival soll das Wasser zentrales Thema sein. In seiner Bedeutung für das Leben, in seinem Wert und in seiner Kostbarkeit. Aber eben auch das Wasser als Gefahr, die gerade in Zeiten des Klimawandels an Intensität gewinnt.

Einer derer, die das Wasser für die Menschen aus einem neuen Blickwinkel erlebbar machen möchten, ist Terry Walther. Der Liebe wegen hat es ihn nach Magdeburg verschlagen, beim Projekt im vergangenen Jahr hatte er schon einen Wasserfall gebaut. „Diese Idee werden wir dieses Jahr weiterentwickeln. Es geht darum, das Wasser als Medium zum Beispiel für besondere Lichteffekte und Projektionen zu nutzen.“ Ansonsten ist Terry Walther eine Art Bauleiter für den Bereich Metall auf dem Festival. „Vielleicht bauen wir ja auch einen Basketballplatz“, überlegt er.

Claudia Fricke, die gemeinsam mit anderen bereits vor zwei Jahren an einem Garten für das Festival „Die neue Sinnlichkeit in der zeitgenössischen Kunst“ mitgewirkt hat, beschäftigt sich derweil mit anderen Fragen: „Für Tomaten wird es wohl dieses Mal nicht reichen. Vielleicht Erdbeeren und Kräuter. Und auch viele Blumen sollten machbar sein.“ Dieses Mal werde man wohl mit übergroßen Blumentöpfen und nicht mit echten Beeten arbeiten, verrät Claudia Fricke schon einmal.

Karsten Steinmetz sagt, dass es bei dem diesjährigen Festival auch um die Kooperation mit anderen Initiativen und Verbänden geht. Dazu laufen Gespräche. „Und wir werden auch mit dem Kirchentag kooperieren, der zwei Wochen vorher an der Elbe Station macht“, skizziert der Vereinsvorsitzende schon einmal die weiteren Aktivitäten des Jahres im Wissenschaftshafen.

Weitere Informationen gibt es unter www. kulturanker.de im Internet.