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Kirchentag Neue Kontakte mit Nutzwert für Magdeburg

Magdeburgs Superintendent Stephan Hoenen zieht trotz mäßiger Besucherzahlen zum Kirchentag eine positive Bilanz.

Von Martin Rieß 29.05.2017, 01:01

Magdeburg l „Das Reformationsjubiläum mit den Kirchentagen auf dem Weg war etwas Einmaliges“, sagt Magdeburgs Superintendent Stephan Hoenen. Daher sei es auch nicht sinnvoll, darüber zu sprechen, was bei einem nächsten Mal anders gemacht werden könne. Selbstverständlich werde es unabhängig von der Einmaligkeit der Großveranstaltungen parallel in einer Reihe von Städten eine Auswertung geben. Persönlich habe er besonders geschätzt, dass es immer wieder Gespräche zwischen Menschen gegeben habe, die sonst kaum in Kontakt gekommen wären.

Dabei geht es nicht allein um den Austausch zum Beispiel beim interreligiösen Gespräch auf der Bühne, auch bei der Organisation der Veranstaltung seien immer wieder Kontakte zum Beispiel zwischen der Kirche und verschiedenen Vereinen entstanden, die es so noch nicht gegeben hat. Davon, so gibt sich Superintendent überzeugt, könne die ganze Stadt profitieren.

Positiv in Erinnerung bleiben würden ihm die Gespräche mit den Gästen des Kirchentags, aber auch mit weiteren Magdeburgern. Als Beispiel dafür nennt Stephan Hoenen ein Gebet mit Besuchern aus Großbritannien, den Austausch mit Passanten bei einem kleines Konzert mit der Big Band im Breiten Weg oder die Resonanz auf das Theaterstück „Unseres Herrgotts Kanzlei“. Stephan Hoenen sagt: „Eine Besucherin berichtet mir, dass sie jetzt noch mehr stolz auf Magdeburg sei, als sie es bislang war.“

Bedauerlich sei, dass einige Veranstaltungen sehr kurzfristig abgesagt worden seien, so dass auch die Veranstalter keine Möglichkeit hatten, für Ersatz zu sorgen. Ausdrücklich nennt er in diesem Zusammenhang das Hafenfest.

Drei Tage hat in Magdeburg von Donnnerstag bis Sonnabend der „Kirchentag auf dem Weg“ stattgefunden. „Der Kirchentag hat Menschen und Generationen zusammengebracht und damit der Stadt richtig gutgetan“, nennt Superintendent Stephan Hoenen eine weitere grundlegende Erfahrung. Die Kirche wolle sich hier bewusst nicht hinter ihre Mauern zurückziehen, sondern in die Öffentlichkeit und in die Stadt gehen. Darüber hinaus habe sich die Kirche mit den beiden Schwerpunktthemen Krieg und Frieden sowie neuen Medien auch in die gesellschaftlichen Debatten eingebracht und Flagge gezeigt.

Insgtesamt gab es 400 Angebote von der Andacht über den Workshop und das Kindermusical bis hin zum Konzert. Am Donnerstag gab es laut den Organisatoren 45, am Freitag 212 und am Sonnabend 215 Veranstaltungen. Auf allen „Kirchentagen auf dem Weg“, die auch in Dessau-Roßlau, Erfurt, Halle und Eisleben, in Jena und Weimar sowie in Leipzig stattfanden, gab es 1700 Kirchentagstermine, berichtet Bernd Günter, Leiter des Organisationsstabs. Neben den Kirchentagen auf dem Weg waren Berlin und zum Abschluss Wittenberg die Veranstaltungsorte zum Reformationsjubiläum an diesem Wochenende. 800 Menschen haben an den verschiendenen Veranstaltungen mitgewirkt.

Mit 4200 verkauften Dauer-, Tages- und Einzelkarten blieb das Ergebnis deutlich hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Magdeburgs Superintendent Stephan Hoenen sagt: „Möglicherweise liegt dies daran, dass es in Ostdeutschland keine so große Tradition der Kirchentage gibt, zu denen die Menschen bereit sind, etwas für den Eintritt zu bezahlen.“ Gerade Veranstaltungen, zu denen die Besucher eingeladen gewesen waren, seien gut angenommen worden. Trotzdem könne die Stadt stolz darauf sein, so einen tollen Kirchentag auf die Beine gestellt zu haben, betonte Tobias Kandel, zuständiger Koordinator für den Magdeburger Kirchentag vom Verein Reformationsjubiläum 2017. „Hier hat Magdeburg die Gäste und Kirchentagsteilnehmer wirklich überrascht.“

33.400 Teilnehmer wurden auf allen Veranstaltungen insgesamt gezählt. 10.100 waren es laut Veranstalter am Donnerstag, 11.200 am Freitag und 11.900 am Sonnabend. Auf allen „Kirchentagen auf dem Weg“ wurde nach einer ersten Schätzung eine Teilnehmerzahl an den Veranstaltungen von 180.000 genannt.