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2500 Wohnungen Neuer Stadtteil in Magdeburgs Süden

Auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes sollen 2500 Wohnungen gebaut werden. Das wäre dann ein neuer Stadtdteil.

28.05.2016, 01:01

Magdeburg l Wenn Rechtsanwalt Michael Mochner (52) aus Görlitz über Magdeburg spricht, dann in der Zukunftsform. „Magdeburg ist im Kommen. In zehn Jahren wird es hier einen ähnlichen Boom wie in Dresden oder Leipzig geben“, sagt er. Mochner ist über die GVVB Grundstücksverwertungs- Verwaltungs- und Beteiligungs UG seit 2008 Eigentümer des 26 Hektar großen RAW-Geländes in Salbke.

Nachdem die Solarparkpläne 2014 platzen, war es ruhig um die Industriebrache geworden. Nun äußert sich Mochner erstmals öffentlich, wie seine Pläne für das riesige Gebiet im Süden Magdeburgs aussehen. „Wir wollen 2500 Wohnungen bauen“, sagt Mochner. Außerdem soll Platz für Gewerbe und Dienstleistungen entstehen, darunter Apotheken, Arztpraxen, Kindertagesstätten. „Die nächsten fünf Jahre sind wir mit der Planung beschäftigt. Aber das ist grob die Richtung, in die es gehen soll“, sagt Mochner der Volksstimme. Die Entwicklungskosten für das Areal schätzt er auf 400 Millionen Euro. „Auch wenn vieles Zukunftsmusik ist. Ich bin erst zufrieden, wenn das RAW seinen eigenen Stadtteilweihnachtsmarkt hat“, so Mochner.

Die denkmalgeschützten Gebäude sollen erhalten bleiben. So ist etwa geplant, die alten Wagenhallen zu einem zentralen Bestandteil des neuen Quartiers zu machen. Wichtigster Punkt für die Entwicklung sei aber die Straßensituation. Denn die Hauptverkehrsstraße Alt Salbke ist schon jetzt überlastet. „Eine Umgehung ist dringend notwendig“, sagt Mochner.

Die Stadtverwaltung will untersuchen, ob und in welchem Ausmaß Wohnbebauung auf dem 26 Hektar großen Gelände möglich ist (Volksstimme berichtete). Erste Gespräche zwischen Stadt und Entwicklungsgesellschaft hat es schon gegeben, Möglichkeiten einer Bebauung wurden ausgelotet. In einem Vorschlag, der Mitte Juni im Stadtrat zur Abstimmung gestellt wird, werden folgende Planungsziele für das RAW formuliert: „Der Flächennutzungsplan weist die Fläche als gemischte Baufläche, Gewerbefläche und Grünfläche mit der Zweckbestimmung Kleingärten aus.“

Die Grünen signalisierten nach dem Bekanntwerden der Pläne bereits ihre Unterstützung. Man bewerte es positiv, dass jetzt Bewegung in die Entwicklung um das RAW-Gelände komme. „Der jetzige Zustand ist unhaltbar und eine schwere Belastung für die städtebauliche Entwicklung des angrenzenden Stadtteils. Wenn es gelingt, das RAW als Wohnstandort zu etablieren, ergeben sich dadurch große Chancen zur Aufwertung des gesamten Areals“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Olaf Meister.

Rechtsanwalt Mochner ist unterdessen in der Region kein Unbekannter. Er ist Generalbevollmächtigter des Sächsischen Institutes für Regionalökonomie und Energiewirtschaft (Sire AG), der die Barbyer Elbbrücke gehört. Dort soll ein Erlebnisradweg entstehen, der den Saale- mit dem Elberadweg und dem Europaradweg verbindet. „Gerade touristisch steckt in dieser Region unheimlich viel Potenzial“, sagt Mochner.