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A2-Umleitung Alternativen gegen Magdeburg-Staus gesucht

Kracht es auf der Autobahn 2, quält sich der Verkehr durch Magdeburg. Jetzt werden Alternativ-Umleitungen geprüft.

Von Ivar Lüthe 07.03.2020, 00:01

Magdeburg l Vor wenigen Tagen konnte man es in Magdeburg wieder spüren: Nach einem Unfall auf der A2, in den drei Lkw und mehrere Autos verwickelt waren, zwängte sich der Transitverkehr durch die ohnehin baustellen- und verkehrsgeplagte Landeshauptstadt. Bis in die späten Abendstunden hinein hieß es auf der B1 stehen, anfahren, stehen, anfahren.

Genau dieses Szenario droht der Stadt auch, wenn die geplanten Sanierungsarbeiten auf der A2 von Juni bis November dieses Jahres laufen. Oberbürgermeister Lutz Trümper befürchtet eine "Katastrophe" und forderte ein Abfahrtsverbot, um die Stadt zu entlasten. Das lehnt das Verkehrsministerium ab und verweist auf fehlende rechtliche Grundlagen und nicht durchführbare Kontrollen, ob das Verbot auch eingehalten wird.

Nachdem sich auch der Petitionsausschuss des Landtages mit dem Thema beschäftigte, hat es Ende Februar ein Treffen aller Beteiligten gegeben. Vertreter von Verkehrsministerium, Landesverwaltungsamt als oberer Verkehrsbehörde, Landeshauptstadt und den Nachbarlandkreisen Börde und Jerichower Land nahmen daran teil.

Im Ergebnis des Treffens bleibt es dabei, dass es kein Abfahrtsverbot für Magdeburg während der Sanierungsarbeiten geben wird. Allerdings wurde bei der Zusammenkunft vereinbart, dass sich die jeweils zuständigen Straßenbau- und Straßenverkehrsbehörden künftig noch intensiver und zeitlich enger getaktet über anstehende und den aktuellen Stand laufender Baumaßnahmen austauschen, hieß es aus dem Verkehrsministerium.

Dazu soll – ähnlich der großen Runde Ende Februar – immer schon im Herbst vor der nächsten Bausaison eine Abstimmung zur Koordinierung der Baumaßnahmen im Großraum Magdeburg erfolgen, um sich gegenseitig die jeweiligen Bauprogramme vorzustellen. Eine zweite Runde ist dann im Frühjahr eines jeden Jahres geplant, kurz bevor die Arbeiten beginnen, erläuterte Ministeriumssprecher Peter Mennicke auf Nachfrage.

Damit sollen vor allem absehbare Schwierigkeiten oder Konflikte im Ablauf der geplanten Baumaßnahmen weitestgehend vermieden werden. Als wichtig wird auch der regelmäßige Austausch während der Bauaktivitäten angesehen, um bei zeitlichen Verzögerungen und infolgedessen ungeplanten Überschneidungen und Ähnlichem möglichst noch reagieren zu können, hieß es.

Ein weiteres für die Landeshauptstadt wichtiges Thema ist ebenso besprochen worden: eine Überprüfung der Bedarfsumleitungen. „Bedarfsumleitungsstrecken für Havariefälle auf der A2 sollten grundsätzlich nicht durch eine Großstadt geführt werden. Allein die verkehrliche Grundbelastung, zum Beispiel auch durch den Ein- und Auspendlerverkehr sowie durch dringende Instandhaltungsmaßnahmen auf den Strecken, stehen solchen Umleitungen entgegen. In dem Gespräch wurde deshalb auch eine Überprüfung der Umleitungsstrecken verabredet“, erklärte Michael Reif, Pressesprecher der Landeshauptstadt, auf Nachfrage nach dem Verkehrsgipfel.

Laut Verkehrsministerium wurde die Landesstraßenbaubehörde vorsorglich aufgefordert, kurzfristig mögliche Alternativen zu prüfen und mit den Straßenverkehrsbehörden abzustimmen, falls es auf der Bedarfsumleitung im Stadtgebiet von Magdeburg zu baustellenbedingten Engpässen kommt. Eine denkbare Alternativroute wäre beispielsweise, den Verkehr bereits in Burg-Ost von der A2 zu nehmen und dann auf der B246a über Möckern, Gommern und Schönebeck auf die A14 zu führen, hieß es auf Nachfrage.

Ungeachtet einer kurzfristigen Alternative soll das Thema Bedarfsumleitungen ein längerfristig angelegtes Thema bleiben, wurde vereinbart. So soll geprüft werden, inwieweit Teile des Umleitungsverkehrs bei Bedarf über alternative, also bisher noch nicht als Bedarfsumleitung ausgewiesene Strecken geführt werden kann, erläuterte der Ministeriumssprecher. „Das setzt jedoch Ausbaustandards voraus, die nach einer entsprechenden Sondierung infrage kommender Straßen, vielfach erst noch geschaffen werden müssten“, erläuterte Peter Mennicke. Über die Ergebnisse des Gipfels wird nun noch der Petitionsausschuss des Landtages unterrichtet.