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Abschlussfeier Von der Uni Magdeburg hinein ins Leben

2509 Absolventen sind von der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität verabschiedet worden. Die meisten sind Ingenieure geworden.

Von Christina Bendigs 20.11.2017, 00:01

Magdeburg l „Es ist einfach wundervoll“, sagt Robert Gerz am Sonnabendnachmittag. So richtig in Worte kleiden kann der Absolvent der Uni Magdeburg seine Gedanken und Gefühle an diesem Tag allerdings nicht. „Ich bin einfach glücklich und freue mich auf einen schönen Abend“, sagt er, nachdem er im Gebäude 50 seine Abschlussveranstaltung in der würdevollen schwarzen Robe und mit Doktorhut hinter sich gebracht hat. Nach amerikanischem Vorbild warfen die Studenten nach der Abschlussveranstaltung im Portal ihre Hüte in die Luft.

„Das vergangene Jahr war voller positiver Ereignisse“, freut sich Robert Gerz. Erst der Abschluss, dann die Hochzeit mit seiner Frau Viktoria, dann ein Job in der Warnemünder Schiffswerft, wo er nun die größten Passagierschiffe der Welt mit entwickelt. Einen Job zu finden, sei nicht so schwer gewesen, berichtet Robert Gerz. Ein bisschen Glück hat er aber auch gehabt. Denn durch einen ehemaligen Kommilitonen ist er auf die Stelle aufmerksam geworden. Ursprünglich kommt Robert Gerz aus Kasachstan. Als Spätaussiedler kam er mit zwölf Jahren nach Deutschland. Und er ist einer von 2509 Absolventen, die am Sonnabend feierlich von der Uni Magdeburg verabschiedet wurden – zunächst in den einzelnen Fakultäten, am Abend dann im Maritim-Hotel, wo Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan ihnen für die Zukunft nur das Beste wünschte.

1057 Frauen und 1452 Männer aus 48 Nationen verließen im Abschlussjahrgang 2016/17 als hochqualifizierte Fachkräfte die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in Richtung Arbeitsmarkt.

Die meisten Absolventen kommen aus den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen, gefolgt von denen aus den Humanwissenschaften, der Wirtschaftswissenschaft und der Informatik. In einigen Wochen verlassen darüber hinaus rund 200 approbierte Ärztinnen und Ärzte nach einem erfolgreichen Studium die Universität Magdeburg.

„Sie haben es geschafft, halten mit mehr als 2500 ehemaligen Kommilitonen Ihre Abschlusszeugnisse in den Händen, feiern nach anstrengenden Wochen und Monaten den Studienabschluss. Ein großer persönlicher Erfolg, zu dem ich Ihnen auf das herzlichste gratulieren möchte“, sagte Strackeljan.

„Ihre weiteren Lebenswege sind so unterschiedlich und individuell wie Sie selbst“, so Professor Strackeljan. Einige bleiben der Universität, der Stadt oder Region erhalten, nicht wenige aber werden ihren Studienort verlassen und irgendwo in Deutschland oder auch im Ausland erste Berufserfahrungen sammeln. „Egal, wohin es Sie verschlägt: Wir möchten ein wichtiger Teil Ihrer Erinnerung bleiben und Sie ermutigen, sich nun in der Rolle der Alumni in die weitere Entwicklung Ihrer Alma Mater einzubringen“, fuhr Strackeljan fort. Sei es, um gemeinsam Forschungsprojekte zu betreiben, um Weiterbildungsangebote zu nutzen oder einfach, um eines Tages auf der Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften in der Uni Magdeburg vorbeizuschauen. „Lassen Sie die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg weiterhin ein Teil Ihres Lebens sein“, bat Strackeljan.

Zu jenen, die der Region treu bleiben, gehört Anna Scharsig aus Schönebeck. „Ich bin im vorigen Jahr fertig geworden und arbeite jetzt bei einem großen Stahlbauunternehmen in Schönebeck. „Hier in der Region einen Job zu finden, war schwierig“, erzählt sie. Doch es hat geklappt, und die junge Frau freut sich, in ihrer Heimat bleiben zu können.

Auch ihre Freundin Kristin Schröder wollte gern in Magdeburg bleiben. Doch einen Job in Magdeburg fand sie nicht. Sie pendelt: „Angestellt bin ich bei einem Unternehmen in Dresden, ich arbeite in Kassel und pendele an den Wochenenden nach Magdeburg.“

Max Albergt, der aus der Nähe von Magdeburg kommt, hat es nach Braunschweig verschlagen. „Ich promoviere dort“, sagt er. „Es macht Spaß in einer Uni zu arbeiten, mit vielen jungen Leuten um sich herum, und es ist interessant, nach dem Studium nun einmal hinter die Kulissen des Unialltags zu schauen“, findet er. Auch in Magdeburg und Berlin hatte er sich beworben. Am Ende hat es in Braunschweig geklappt, wo er nun auch lebt.

Was wohl alle Studenten gemein haben, sind die vielen unterschiedlichen Erinnerungen an die Studienzeit in Magdeburg. Und die wurden den jungen Leuten in diesem Jahr auch ziemlich handfest überreicht. Zur Erinnerung an ihre Studienzeit gab es in diesem Jahr zum ersten Mal für die Absolventen ein Fotoalbum als Geschenk, in dem wichtige, schöne und manchmal auch komische Momente und Ereignisse aus fünf Jahren Studentenleben fotografisch festgehalten sind.