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Arbeitsmarkt Freie Stellen und Abgänge in Magdeburg

10.653 Menschen waren im Dezember 2017 in Magdeburg arbeitslos. Das sind mehr als im November.

Von Martin Rieß 04.01.2018, 18:00

Magdeburg l Mit der Rotorblattfertigung hat im vergangenen Monat ein Arbeitgeber mit mehr als 140 Mitarbeitern in Magdeburg den Betrieb eingestellt. Dennoch unterscheidet sich die Entwicklung im Dezember auf dem Arbeitsmarkt kaum von der in den beiden benachbarten Landkreisen – dem Jerichower Land und dem Landkreis Börde –, die wie die Landeshauptstadt zum Bezirk der Agentur für Arbeit Magdeburg gehören. Das geht aus den Arbeitslosenzahlen für den Dezember 2017 hervor.

Im Monat Dezember hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat November demnach um 135 Personen erhöht. Damit waren insgesamt 10.653 Personen in den Grenzen der Landeshauptstadt arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2017 bei 8,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 9,7 Prozent. Damals waren in Magdeburg 1127 Menschen mehr arbeitslos.

„Es handelt sich insgesamt um einen saisonüblichen Verlauf. Besonders in witterungsabhängigen Branchen, wie der Land- und Forstwirtschaft, dem Garten- und Landschaftsbau sowie dem Baugewerbe, ist die Nachfrage an Arbeitskräften im Winter geringer“, erläutert Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Magdeburger Arbeitsagentur, die aktuellen Zahlen. Matthias Kaschte geht davon aus, dass sich der Trend im Frühjahr wieder umkehren wird.

Beim Blick auf das gesamte Jahr habe sich die Situation in der ganzen Region positiv entwickelt. „Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Magdeburg hat sich im Jahresverlauf positiv entwickelt.“ Die Arbeitslosenquote habe in den beiden Landkreisen und in der Landeshauptstadt im Jahresdurchschnitt 7,8 Prozent betragen und sei damit um 1,2 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich gesunken. Im Gesamtjahresvergleich kann dabei die Landeshauptstadt eine Absenkung der Arbeitslosenquote verzeichnen. Sie betrug 2017 noch 9,3 Prozent. Im Jahr 2016 waren es noch 10,5 Prozent. Im Monatsdurchschnitt waren etwa 11.400 Menschen ohne Job, im Vorjahr waren es noch 12.800 Personen.

Der Rückgang sei auf einen anhaltenden Bedarf an Arbeitskräften zurückzuführen, so der Chef der Magdeburger Agentur für Arbeit. „Demografische Entwicklungen haben aber ebenfalls einen Anteil daran“, beschreibt Matthias Kaschte die Entwicklung.

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein besonders realistisches Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit belief sich in Magdeburg, dem Landkreis Börde und dem Jerichower Land im Dezember 2017 auf 28.901. Das sind 2799 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote liegt mit aktuell 10,6 Prozent um einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert.

Matthias Kaschte erklärt, „die Nachfrage nach Arbeitskräften geht im Dezember traditionell zurück, aufgrund der günstigen Wetterlage und anhaltender Nachfrage an Arbeitskräften wurden im Dezember 2017 jedoch sogar mehr Stellen gemeldet als im Vormonat und Vorjahresmonat.“

Arbeitgeber meldeten im Dezember 1329 freie Arbeitsstellen, davon 865 in Magdeburg, am ersten Arbeitsmarkt. In der gesamten Region waren das 6,2 Prozent mehr als im November und sogar 255 und damit fast ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat.

Seit Jahresbeginn sind im Agenturbezirk 16.486 Stellen beim Arbeitgeber-Service eingegangen, in Magdeburg waren es 9817. Für Magdeburg gab es hier einen Rückgang um 255 Angebote über das ganze Jahr. Beispielsweise im Handwerk ist die Auftragslage so gut, dass es für Unternehmen schwer ist, Fachkräfte zu finden.