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Archäologie Magdeburg zeigt 800 Jahre alte Schuhe

Das Dommuseum Ottonianum Magdeburg hat neue Attraktionen. Unter anderem gehören 800 Jahre alte Schuhe dazu.

Von Martin Rieß 25.02.2019, 14:19

Magdeburg l Das Dommuseum Ottonianum Magdeburg hat seit dem 23. Februar 2019 wieder geöffnet. Die Ausstellung war in der Woche zuvor um einige Ausstellungsstücke ergänzt worden.

Herauszuheben ist die Vitrine mit Objekten aus dem Wichmann-Grab. Zu sehen sind die Mitra und Pontifikalschuhe. Wichmann von Seeburg war von 1149 bis 1154 Bischof von Naumburg und von 1154 bis 1192 Erzbischof von Magdeburg. Er gilt als einer der bedeutendsten Kirchenfürsten seiner Zeit, der unter anderem in die Auseinandersetzung zwischen Papst Alexander III. und Gegenpapst Paschalis III. eingebunden war. Unter anderem gab Wichmann auch Anstöße zur Entwicklung des Magdeburger Rechts. Als sein Grab 2010 gefunden wurde, konnten Grabbeigaben und Textilien gesichert werden.

Jetzt wird auch der Rest eines Bischofsstabs von Erzbischof Otto von Hessen gezeigt, der sehr aufwendig restauriert werden muss. Eine Vitrine widmet sich ab sofort Dachziegeln, die zu Zeiten Ottos des Großen auf dem Dom verbaut wurden und die im gotischen Dom als Fußbodenplatten dienten. Das Besondere an ihnen: Hier wurde die Technik von glasierter Terrakotta erstmals nördlich der Alpen hergestellt. Nach etwa 100 Jahren ging diese Handwerkstechnik in Magdeburg wieder verloren. Glasierte Keramik wurde im großen Stil in Mitteleuropa erst etwa 400 Jahre später wieder produziert.

Für das Dommuseum in Magdeburg sind neben den Erzbischöfen auch die architektonische Entwicklung des Areals und die Ottonen Thema. Erzählt wird in der Ausstellung auch, wie mit Hilfe der Archäologie Erkenntnisse über das Leben in der Vergangenheit gewonnen werden können. Geöffnet ist das Museum montags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.