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Asylpolitik Stadt schließt Unterkünfte für Flüchtlinge

Aufgrund der rückläufigen Flüchtlingszahlen wird Magdeburg voraussichtlich zum Jahresende zwei Unterkünfte für Asylbewerber schließen.

Von Stefan Harter 31.03.2016, 15:18

Magdeburg l Laut Stadtverwaltung soll die Baracke am Lorenzweg, direkt neben dem Editha-Gymnasium, aufgegeben werden. Die ehemalige Fröbelschule in der Kleinen Schulstraße soll dagegen mindestens bis Jahresende genutzt werden. Was danach passiert, sei unklar.

CDU-Stadtrat Thomas Brestrich hatte sich per Anfrage nach der weiteren Nutzung der Einrichtungen erkundigt. Magdeburgs Sozialbeigeordnete Simone Borris erklärt nun, dass aufgrund der geänderten Zuweisungszahlen durch das Land der Bedarf an Betten in Gemeinschaftsunterkünften auf Dauer geringer ausfällt.

Die Lorenzweg-Baracke war von vornherein nur für eine zeitweilige Nutzung vorgesehen, daher werden dort auch keine weiteren Personen aufgenommen, wie Borris berichtet.

In der Gemeinschaftsunterkunft in der Fröbelschule sind jene Flüchtlinge untergebracht, die bereits eine Aufenthaltserlaubnis erhalten haben und nun nach einer Wohnung suchen. Sie werden vor Ort bei der Suche und bei der Antragstellung für Jobcenter-Leistungen beraten. Da die Schule im vergangenen Herbst in Zeiten akuten Platzmangels als Notquartier eingerichtet worden war, soll auch sie nur noch bis Dezember genutzt werden.

Die sinkenden Flüchtlingszahlen haben auch Auswirkungen auf eine weitere geplante Unterkunft. Nachdem bereits im Februar bekannt wurde, dass die Pläne für Großunterkünfte an der Sudenburger Wuhne und am Silberbergweg mit jeweils rund 600 Plätzen nicht länger verfolgt werden, liegt nun auch die Nutzung des TGA-Gebäudes in der Sieverstorstraße auf Eis.

Das seit Jahren leerstehende Bürohaus sollte eigentlich für bis zu 300 Personen hergerichtet werden. Wie Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra auf Volksstimme-Anfrage mitteilt, sei die Stadt aber nicht vertraglich an eine Nutzung des TGA-Gebäudes gebunden. „Momentan sehen wir auch keine Notwendigkeit für eine Nutzung“, erklärt sie.

Das als Winterquartier gedachte Bürohaus Agnetenstraße 14 wird indes vorerst weiter genutzt. Der Eigentümer wartet derzeit auf eine Aussage der Stadt, wie lange es noch gebraucht wird. Der Umbau zu einem Studentenwohnheim ist weiterhin geplant.