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Ausbildung Magdeburger Gesellen freigesprochen

Nach bestandener Gesellenprüfung ist es gute Tradition: Die ehemaligen Lehrlinge werden freigesprochen.

Von Luise Bergelt 07.09.2020, 23:01

Magdeburg l Am 1. September 2020 wurden 50 junge Gesellen und Gesellinnen von der Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde und der Handwerkskammer Magdeburg freigesprochen und in die Berufswelt des Handwerks entlassen.

Vor ihnen die vielversprechende Zukunft als Tischler, Maler und Lackierer, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Bauten- und Objektbeschichter oder Fachverkäufer im Lebensmitteleinzelhandel. Denn der Zeitpunkt für eine Gesellenfreisprechung könnte besser nicht sein, weiß der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde Manuel Ballerstedt. „Die Karrierechancen im Handwerk sind sehr gut. In jeder Branche suchen die Betriebe händeringend nach Auszubildenden und potenziellen Nachfolgern, ohne die das Überleben des Betriebs nicht gesichert werden kann.“

In der Ausbildung ihrer Lehrlinge sähen die Betriebe die große Hoffnung, solide Fachkräfte zu formen und diese später zur nachfolgenden Führungskraft ihres Betriebes zu erwählen.

Dafür seien viele Inhaber sogar bereit, ihre Nachfolger in die Selbstständigkeit zu begleiten und einzuarbeiten. Gerade jetzt hätten die Lehrlinge dazu noch die Chance, das Fachwissen der traditionellen Schule von erfahrenen Handwerkern zu lernen, deren Fähigkeiten und Tricks mittlerweile immer mehr verloren gingen. „Jeder, der die Motivation mitbringt, kann es auch schaffen“, ermutigt Ballerstedt.

„Denn im Handwerk findet jeder seinen Platz. Egal ob mit Handicap, 1,0er-Abitur oder schlechteren schulischen Noten“, ergänzt Burghard Grupe, Geschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, „allen Absolventen stehen Tür und Tor offen, denn sie alle werden gebraucht.“ Dazu sei das gesellschaftliche Image des Handwerks im Zuge der Akademisierung und Handwerksknappheit bereits deutlich gestiegen.

Und auch dem Ruf der großen körperlichen Belastung und schlechten Bezahlung stehen mittlerweile altersbedingte entlastende Maßnahmen und wachsende Verdienste aufgrund mangelnden Wettbewerbs entgegen. Und so heißt es heute also umso mehr: „Handwerk hat goldenen Boden“.