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Tourismus Magdeburger Weihnachtsmarkt ist Millionär

Bis zu 83.000 Besucher an einem Tag: Der Magdeburger Weihnachtsmarkt zieht. Vor Weihnachten wurde die Millionengrenze durchbrochen.

Von Rainer Schweingel 27.12.2017, 00:01

Magdeburg l Auch wenn sich für den Besucher des Budenzaubers im Jahr 2017 nur wenig verändert hat, so gibt es doch eine Neuerung, die vor allem den Organisatoren des Weihnachtsmarktes Magdeburg hilft: Erstmals in seiner Geschichte gibt es ein elektronisches Zählsystem. An vier Zu- und Ausgängen messen Sensoren per Infrarot die Frequenz auf dem Markt. Damit gibt es erstmals belastbare Ergebnisse, nachdem in den Vorjahren nur Schätzungen für die Attraktivität bei den Besuchern herhalten konnten.

Weihnachtsmarkt-Geschäftsführer in Magdeburg ist Paul Gerhard Stieger. Er kann konstatieren: „Unser Markt wurde bis kurz vor Weihnachten von 1,25 Millionen Gästen frequentiert. Ich rechne bis zum Ende mit bis zu 1,6 Millionen Besuchen.“ Damit liege man im Bereich der Schätzungen der Vorjahre und in den Regionen, die man sich erhofft habe, bilanziert Stieger. „Und wenn es in der dritten Adventwoche nicht geregnet hätte, wären es vielleicht noch einige mehr“, so Stieger.

Mit den Zahlen sei man auch deshalb zufrieden, weil es sich 2017 um den kürzesten Magdeburger Weihnachtsmarkt seit Jahren handele. Start war am 27. November 2017. Hintergrund: Der vierte Advent war zugleich Heiligabend. Damit fehlt den Marktbetreibern eine Woche.

Mit dem neuen Zählsystem lassen sich nun erstmals konkrete Daten auswerten. „So lässt sich jederzeit sagen, wie viele Besucher sich gerade auf dem Markt aufhalten“, so Stieger weiter. Damit ließen sich auch Besucherspitzen auswerten.

So sei der Sonnabend vor dem ersten Advent der Tagesgewinner. Da seien 83.000 Besucher gekommen. Das stärkste Wochenende war hingegen der dritte Advent mit knapp 200.000 Besuchern.

Schlechtester Tag war Montag, der 11. Dezember. Bei nasskaltem Wetter kamen nur 27.000 Besucher.

Die Zahlen dürfte die Weihnachtsmarkt GmbH bei ihrer Argumentation helfen. Denn immer wieder taucht die Frage nach einem Umzug des Marktes auf den Domplatz Magdeburg auf. Stieger: „Einen Umzug halten wir für falsch. Unser Zählsystem, das schon vor dem Startschuss des Weihnachtsmarktes installiert war, zeigt auch: Ohne Weihnachtsmarkt kommen an einem Sonnabend gerade mal 6000 Besucher auf den Markt, mit Budenzauber aber bis zu 83.000, weil die Geschäfte im unmittelbaren Umfeld liegen.“

Trotz des großen Zuspruchs gibt es immer wieder Kritik an zu wenig Veränderungen auf dem Markt. Stieger jedoch sieht das anders: „Nehmen wir mal die Glühweinstände. Da gab es lediglich zwei neue Bewerber, von denen einer die Vorgaben nicht erfüllen konnte und von sich aus zurückzog. Der andere reichte nur unvollständige Bewerbungsunterlagen ein.“

Dennoch will sich der Markt verändern. Aus dem Ärger um das Riesenkarussell vorm Ratswaagehotel habe man gelernt. 2018 soll dort etwas „Kleinteiliges, Ruhiges“ entstehen, kündigte Stieger an, ohne Einzelheiten nennen zu wollen. Zudem sollen erste Teile eines innenstadtweiten Beleuchtungskonzeptes umgesetzt und eine verbesserte einheitliche Beschallung mit Weihnachtsmusik angestrebt werden.

Auch eine schrittweise Ausweitung sei denkbar. Neben dem Bereich vor dem Ratswaagehotel gehört der künftige Stadtplatz zwischen neuem Blauen Bock und Karstadt dazu. Organisatorisch wolle man noch mehr für Bustouristen anziehen. Dieses Jahr habe der Platz nicht für alle Busse ausgereicht. Darüber wolle man mit dem Tiefbauamt sprechen, um 2018 bessere Bedingungen bieten zu können.

Festzuhalten bleibt: Der Weihnachtsmarkt ist Besuchermillionär und kann das noch steigern. Bis einschließlich Sonnabend, 30. Dezember 2017, ist noch täglich geöffnet. Gut zu erkennen ist der Magdeburger Weihnachtsmarkt ab 2017 auch an den roten und grünen Betonsperren.