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Ausschreibung Hasselmanager soll Pionierarbeiter sein

Die Ausschreibung für den Hasselmanager in Magdeburg geht kurz nach dem Ratsbeschluss online. Die Stelle soll noch 2019 besetzt sein.

Von Katja Tessnow 24.10.2019, 01:01

Magdeburg l Der Stadtmarketingverein Pro M hat die Stelle des Hasselbachplatz-Managers in Magdeburg ausgeschrieben. Nur Tage zuvor, am 17. Oktober 2019, hatte der Stadtrat Magdeburg Stelle und Geld bewilligt und die Ansiedlung der Stelle bei Pro M abgesegnet. Die Stadt finanziert die zunächst bis 2022 befristete Stelle mit insgesamt 145.000 Euro.

Jetzt soll es schnell gehen. Pro M will den verkürzt als Hasselmanager bezeichneten Hoffnungsträger, dessen Aufgabe in erster Linie die Politur des angeschlagenen „Hassel“-Images ist, bestenfalls schon zum 1. Dezember 2019 unter Vertrag nehmen. Bis zum 11. November können sich Interessenten direkt bei Pro M bewerben.

Mitbringen soll der oder die Manager/in „tiefgehende praktische Erfahrungen im Projekt- und Eventmanagement sowie in der Öffentlichkeitsarbeit“, heißt es unter Punkt eins des Anforderungskatalogs. Zu den Aufgaben des Hasselmanagers gehört Entwicklung und Organisation gemeinsamer Aktivitäten der am Platz ansässigen Gastronomen und anderen Gewerbetreibenden. Kommunikativ, freundlich, kompetent und sicher im Auftritt, selbstständig und flexibel bezüglich Arbeitszeiten am Abend und am Wochenende – vom Hasselmanager werden in erster Linie praktische Qualitäten erwartet, eine bestimmte Ausbildung ist in der Ausschreibung nicht erwähnt.

Vor dem Hintergrund der bekannten Probleme im Kneipenviertel – Prügeleien, Drogenhandel und -konsum, massiver Alkoholkonsum, Lärm, Müll – liest sich der Passes „Was wir bieten“ im Ausschreibungstext etwas schönfärbend. Dort ist die Rede davon, dass den künftigen Platzmanager „abwechslungsreiche und attraktive Aufgaben in einem dynamischen und spannenden Arbeitsumfeld“ erwarten. Seine Aufgabe soll er „direkt an der Basis“ weitgehend „eigenverantwortlich“ und mit „viel Spielraum“ für eigene Gestaltungsideen ausführen. Erwartet wird nicht weniger als „Pionierarbeit“ bei der Stärkung des Stadt-Images.

Zum Zweck soll der Hasselmanager gemeinsam mit Gastronomen, anderen Gewerbeanliegern, Immobilienbesitzern und Anwohnern Konzepte für Veranstaltungsreihen, eine Aufwertung des Platzes und Bürgerbeteiligung erarbeiten, im Dialog mit den Anliegern Probleme erkunden und Lösungen erarbeiten, Kontakt zu Stadtverwaltung und Polizei halten, ein Netzwerk zur Stärkung des Kneipenviertels aufbauen und schließlich auch noch Förder- und Sponsorengeld zur Umsetzung der Ideen einwerben und verwalten. Alles zusammen klingen nach einem harten Stück Arbeit. Zumal: Die Managerstelle ist in Teilzeit (30-Stunden-Woche) ausgeschrieben. Gehaltsvorstellungen sollen die Bewerber selbst unterbreiten.

Ausdrücklich nicht zuständig ist der Hasselmanager für die Herstellung von Sicherheit und Ordnung am Platz. Dafür ist der Aufbau einer Stadtwache mit Mitarbeitern von Polizei und Ordnungsamt geplant.