1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Neue Magdeburger Kitas ohne Lakomy-Namen?

Ausschuss Neue Magdeburger Kitas ohne Lakomy-Namen?

Vier neue Kitas in Magdeburg sollen einen Namen nach Lakomy-Figuren erhalten. Doch der Vorschlag fiel im Ausschuss durch - vorerst.

Von Stefan Harter 12.02.2018, 15:30

Magdeburg l Wenn neue Kindergärten nach dem wohl bekanntesten Magdeburger Musiker nach Georg Philipp Telemann benannt werden sollen, dürfte doch keiner etwas dagegen haben – möchte man meinen. Und doch fiel der Vorschlag der Stadtverwaltung Magdeburg, die vier neuen kommunalen Kitas nach von Reinhard Lakomy erschaffenen Figuren zu benennen, im Jugendhilfeausschuss sang- und klanglos durch.

Was war denn da los? Sind die Mitglieder keine Lakomy-Fans?

„Nein, wir fanden die Idee gut“, beschwichtigt die Ausschussvorsitzende Beate Wübbenhorst (SPD) auf Volksstimme-Anfrage. Vielmehr würde man es begrüßen, wenn man bei den städtischen Kita-Namen auf eine Linie setzt. Schließlich heißen die drei 2014 eröffneten Einrichtungen mit „Waldwuffel“, „Moosmutzel“ und „Traumzauberbaum“ bereits nach den bekanntesten Fantasiewesen des Magdeburger Liedermachers.

Doch ging es den Ausschussmitgliedern gegen den Strich, dass die Stadtverwaltung Magdeburg diese Entscheidung ohne Eile und ohne Einbeziehung der künftigen Nutzer, also Erzieher und Elternkuratorium, haben wollte. Dabei sind die vier Einrichtungen nicht vor Jahresende fertiggestellt.

Streitpunkt sei ein Änderungsantrag von Dennis Jannack (Linke) gewesen. In der Gemeinwesenarbeitsgruppe in Südost waren Stimmen laut geworden, dass die neue Einrichtung am Turmpark den Namen des früheren Kindergartens „Salbker Kinderspaß“ statt des Lakomy-Namens tragen soll.

„Weil die Verwaltung uns nicht erklären konnte, warum das jetzt schon entschieden werden muss, fiel der Beschluss durch“, erklärt Beate Wübbenhorst. Ausschussmitglied Stephan Bublitz (future!) erklärt: „Es ist schade, dass die Verwaltung die Drucksache nicht zurückgezogen hat.“ Wichtig sei auch die Entscheidung der Eltern in den jeweiligen Kitas. „Man sollte keiner Kita etwas ‚aufzwingen‘. Ich hoffe, dass dies auch der Stadtrat so sieht“, sagt er.

In der ersten Sitzung des neu gebildeten Eigenbetriebs Kommunale Kindertageseinrichtungen Magdeburg (KKM) wurde der Namensvorschlag jedoch einstimmig angenommen, wie Beate Wübbenhorst weiter berichtet, dessen Mitglied sie auch ist. „Dort war man über das Abstimmungsergebnis im Jugendhilfeausschuss verwundert“, sagt sie. Es wurden auch die Leiterinnen der vier Einrichtungen bestätigt.

Die Stadtverwaltung Magdeburg schlägt vor, dass die Einrichtungen in der Großen Steinernetischstraße „Mimmelitt“, am Olvenstedter Grund „Funkelfix“, in Alt-Salbke „Wolkenstein“ und an der Herrenkrugstraße „Wolkenschäfchen“ heißen sollen. Für den „Wiedererkennungswert der kommunalen Kitas“ sollen die Lakomy-Namen genutzt werden. Monika Ehrhardt-Lakomy, Witwe des 2013 verstorbenen Musikers, hat bereits ihre Zustimmung für die Verwendung gegeben.