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Ausstellung Endspurt der Magdeburger des Jahres

Über die Reihenfolge der Magdeburger des Jahres 2018 entscheiden die Leser. Eine Ausstellung gibt einen Überblick.

Von Martin Rieß 28.12.2018, 00:01

Magdeburg l Vor einem Monat hat die Magdeburger Lokalredaktion der Volksstimme jene Menschen vorgestellt, die am 8. Januar 2019 im Opernhaus als Magdeburger des Jahres geehrt werden. Über die Reihenfolge bei der Ehrung entscheiden traditionsgemäß die Leser der Volksstimme – und traditionsgemäß gibt es kurz vor dem Einsendeschluss eine kleine Ausstellung im Allee-Center. Diese wurde am 27. Dezember 2018 gemeinsam mit einer Vielzahl der Kandidaten eröffnet.

Volksstimme-Lokalchef Rainer Schweingel stellte die Kandidatinnen und Kandidaten in kurzen Gesprächen noch einmal vor. Noch weiß keiner von ihnen, wie er oder sie am Ende abschneiden wird und wie der Zwischenstand aussieht. Doch alle waren sich einig: Auch in diesem Jahr bietet das Feld der Magdeburger des Jahres wieder einen beachtlichen Querschnitt, was an Engagement in Magdeburg möglich ist und was von Menschen in der Landeshauptstadt ehrenamtlich gelebt wird.

Ohnehin: Mehr als in anderen Jahren stehen in diesem Jahr die ehrenamtlichen Leistungen von Menschen im Vordergrund, die sonst oft abseits der öffentlichen Wahrnehmung agieren. Manuela und Matthias Kunze, die unterstützt vom Lehrer Bernd Diefert eine Roboter- und Informatik-AG seit Jahren betreuen und ebenfalls nominiert sind, teilen diese Einschätzung. Manuela Kunze sagt: „Jeder hätte es hier verdient, an erster Stelle ausgezeichnet zu werden.“

Bei anderen haben die vergangenen Wochen dazu geführt, dass sie sich in ihrer Arbeit bestärkt fühlen. Louis Habermann ist Schüler und hat mit seiner Schwester Lissy und deren Freundin Joqeline Müller eine Aufräumaktion in Olvenstedt angepackt. Er sagt: „Im kommenden Frühjahr möchten wir etwas Ähnliches auf die Beine stellen.“

Und Cathrin Gruhn, die mit ihrem Mann Niccoló durch kostenlose Frisuren Obdachlose und andere Hilfsbedürftige unterstützt, blickt über den Magdeburger Tellerrand „Unter anderem möchten wir auch in Halle und Halberstadt etwas aufbauen.“ Ehemann Niccoló war zur Ausstellungseröffnung verhindert.

Thomas Opp und Stephan Bublitz aus Stadtfeld berichten davon, auch im kommenden Jahr eine Brachfläche mit Leben zu füllen. Sie hatten eine Fläche am Olvenstedter Platz auf Zeit mit einem Beachvolleyballplatz versehen. Mitstreiterin Franziska Briese konnte an der Ausstellungseröffnung nicht teilnehmen.

Bei anderen hat die Nominierung zu zusätzlicher Arbeit geführt. So berichtete Kandidat Wolfgang Matschek, dass nach der Nominierung zum Magdeburger des Jahres die Zahl der Besucher, die Hilfe mit defekten technischen Geräten suchen, noch einmal in die Höhe geschnellt sei.

Harald Rohr, der als Vorsitzender der Angler im zu Ende gehenden Jahr sich unter anderem dafür eingesetzt hat, Müll aus den Uferbereichen zu holen und Fische aus dem aufgeheizten Wasser zu retten und in andere Gewässer umzusetzen, sieht auch sich als einen unter vielen: „All die Arbeit der Angler hängt ja nicht von einem Einzelnen ab, sondern von den vielen Mitgliedern des Verbands.“ Das Gleiche gilt für Uwe Bunk, der die Württemberg gerettet hat: „Ohne die anderen motivierten Mitstreiter würde das nicht funktionieren“, sagt er.

Dass Ehrenamt lebenswichtig ist, macht Kandidat Eberhard Schulze klar: Allein 170 Einsätze hatte seine Freiwillige Feuerwehr Ottersleben innerhalb eines Jahres. „Das zeigt, dass die Feuerwehrarbeit in Magdeburg von einer professionellen Feuerwehr allein nicht zu schultern wäre.“

Nicht an der Ausstellungseröffnung teilnehmen konnte Denis Buchtatyj, der einen Polizisten gerettet hat. Und auch die Organisatoren der Wohnzimmerkonzerte, Gina Maria Mund und Philipp Kloss, waren verhindert.

Bis zum Jahreswechsel 2018/19 müssen die Stimmen für die Magdeburger des Jahres in der Redaktion vorliegen. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass es in diesem Jahr wieder einen hohen Zuspruch der Magdeburger zu der Ehrung geben wird. Bis zum 27. Dezember 2018 waren knapp 4000 Stimmen eingegangen. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren hatten am Ende 4180 und im Jahr 2017 4651 Leser an der Abstimmung teilgenommen,

Auch in diesem Jahr zeichnet sich wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Mehrere Kandidaten haben die Chance auf den ersten Platz, und die beiden Erstplatzierten trennten gerade einmal vier Stimmen.

Die Ausstellung im Magdeburger Allee-Center ist am 28. und 29. Dezember 2018 noch in der Zeit von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Auf jeweils zwei großformatigen Plakaten werden alle Kandidaten vorgestellt. Auf Formularen kann vor Ort abgestimmt werden, in welcher Reihenfolge die Magdeburger des Jahres am 8. Januar 2019 im Opernhaus geehrt werden. 

Betreut wird der Stand von Julia Gensch und Justine Seidel. Die Studentinnen für Wirtschaftsrecht bzw. Sportwissenschaften begleiten in diesem Jahr die dritte Ausstellung der Volksstimme zum Magdeburger des Jahres. Julia Gensch sagt: „Dass die Volksstimme mit der Ehrung der Magdeburger des Jahres zeigt, wie viel unterschiedliches ehrenamtliches Engagement in Magdeburg steckt, ist wirklich wichtig. Und wir sind stolz, auch in diesem Jahr an der Aktion mitwirken zu können.“ Wie Justine Seidel berichtet, nehmen sich viele Besucher des Allee-Centers Jahr für Jahr die Zeit, die Porträts der Kandidaten zu studieren und dann per Formular an der Abstimmung teilzunehmen. Und für diejenigen Besucher, die es besonders eilig haben, haben die beiden Standbetreuerinnen aber auch Kurzversionen zu den Magdeburgern des Jahres 2018 parat.

Übrigens: Eine Abstimmung ist auch auf einer Dossierseite der Magdeburger Volksstimme möglich. Dort sind auch alle Porträts der Kandidaten zu finden.