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Ausstellung Filmstars ganz persönlich

Man kennt sie aus Film und Fernsehen: Markus Nass porträtiert Schauspieler und präsentiert seine Fotos jetzt am Magdeburger Alten Markt.

Von Robert Gruhne 12.10.2016, 23:01

Magdeburg l „Im Film spielen sie eine Rolle, aber auf dem Foto sind sie nur sie selbst“, erzählt Markus Nass über die Schauspielerinnen und Schauspieler, die er vor der Kamera hat. Er ist Fotograf und porträtiert vor allem Prominente. Seine Bilder sind vom 14. bis 28. Oktober in der Ausstellung „Still/Moving“ in der Stadtsparkasse am Alten Markt zu sehen. Mit dabei sind u. a. Andrea Sawatzki, Mads Mikkelsen, Katharina Thalbach und viele mehr.

Die Porträtfotografie ist für Markus Nass Beruf und Leidenschaft zugleich. Dass er vor allem Promis fotografiert, ist für ihn ganz normal: „Die Leute haben ein besonderes Talent für eine Sache, aber sind auch alle nur Menschen. “

„Man trifft sich und lässt es fließen.“

Auf seinen Fotos versucht er, ein Stück Persönlichkeit einzufangen, zum Beispiel für Agenturfotos oder ihre eigene Internetseite. Manchmal rufen seine Kunden ihn am Abend vorher aufgeregt an und fragen: Was soll ich anziehen? Dann antwortet er ihnen: „Bring das mit, worin du dich wohlfühlst.“

Nass versucht, eine möglichst entspannte Atmosphäre zu schaffen. Seine Shootings laufen meistens gleich ab: „Man trifft sich und lässt es fließen.“ Das kann in seinem Studio sein oder einfach unterwegs in der Stadt, auf der Suche nach geeigneten Locations.

Zur Fotografie ist Nass gekommen, als er in einem Fotolabor jobbte. Sein Chef erlaubte ihm, sich dort auszuprobieren. Danach assistierte er bei verschiedenen Fotografen und kam schließlich über die Arbeit bei einer Presseagentur zur Porträtfotografie. Sein erstes Shooting war mit der Schriftstellerin und Schauspielerin Renan Demirkan.

Neben der reinen Fotografie ist Nass auch im Bereich der Visual Arts tätig. „Das ist mein Baby, fern von jeder Überlegung, die mit Geld zu tun hat.“ Hier erweckt er Bilder mit eigener Musik und Lyrik zum Leben und setzt sie in Bewegung. Auch diese Werke sind in der Ausstellung zu sehen.

„Er hat sicher schon viele aufregende Stunden verbracht, wenn man in all die Gesichter schaut“, so Studiokino-Chef und Festivalleiter Frank Salender. Er hat den Berliner nach Magdeburg geholt und ist begeistert: „Die Menschen im Wesen zu treffen, das muss man erst mal bringen.“ Zum dritten Mal erweitern die Filmkunsttage ihr Filmprogramm um eine Ausstellung. Neben den 40 Filmen des Festivals und der Ausstellung findet auch ein Jazzkonzert statt.

Zu Magdeburg hat Nass bisher noch keine Verbindung, die Festivalzeit will er aber komplett in der Stadt verbringen. „Ich finde es beeindruckend, mit welcher Leidenschaft die Leute von den Filmkunsttagen da rangehen.“ Die deutsche Filmlandschaft schätzt er sehr. Beruflich bleibt er aber doch lieber bei der Fotografie.