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Ausstellung Glück kennt keine Behinderung

Die Fotografin Jenny Klestil hat Menschen mit Down-Syndrom und deren Familien fotografiert. Ihre Bilder zeigt sie nun in Magdeburg.

Von Bianca Oldekamp 13.01.2017, 00:01

Magdeburg l Die Leidenschaft zum Beruf machen: Das wagen nicht viele. Doch Jenny Klestil hat sich getraut und arbeitet seit 15 Jahren hauptberuflich als Fotografin – und das sehr erfolgreich. Da sprechen die fast 25.000 Facebook-Likes für sich.

Seit nunmehr rund zwei Jahren lichtet die Frankfurterin ganz besondere Models und ihre Familien ab: Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom. Dass dieses Extrachromosom Menschen, die an Trisomie 21 erkrankt sind, das Leben genauso lebens- und liebenswert macht, wie eines ohne das zusätzliche Chromosom, zeigen Jenny Klestils Fotografien eindrucksvoll.

Von der Lebensfreude ihrer Models können sich Interessenten aktuell in den Räumlichkeiten der Magdeburger Blutbank selber überzeugen. Denn mit ihrer bundesweiten Ausstellung „Glück kennt keine Behinderung“ stellt Jenny Klestil auf dem Gelände der Uniklinik aus.

Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages 2015 begann das ehrenamtliche Fotoprojekt „Glück kennt keine Behinderung“. Aus 10 abgelichteten Familien sind mittlerweile rund 400 geworden. Eine bunte Fotosammlung ist entstanden und wird stetig erweitert. Denn zur gestrigen Vernissage kamen wieder viele Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom. Zusammen mit ihren Familien ließen sie sich ablichten, so dass Jenny Klestil neues Material für ihre Ausstellungen hat. Dass sie aber überhaupt persönlich anreisen konnte, verdankt Jenny Klestil der finanziellen Unterstützung des „Fördervereines Down-Sport Magdeburg“. Weil sie das Projekt ehrenamtlich stemmt, stand die Ausstellung in Magdeburg kurzzeitig finanziell auf der Kippe. Aber dank der Unterstützung des Vereines konnte die Vernissage nun doch stattfinden. So ließen es sich Thomas Beringer und Christin Lieblich vom Förderverein nicht nehmen, einige Grußworte an die Besucher zu richten. Auch Blutbank-Leiter Prof. Andreas Humpe sprach einige Worte zur Begrüßung. Musikalisch wurde die Vernissage von Blutbank-Mitarbeiter Dr. Andreas Parkner am Saxofon begleitet.

Als persönliche Erinnerung an diese Ausstellungseröffnung waren alle Anwesenden aufgefordert, sich ins Gästebuch der Fotografin einzutragen. Aus dem als einmalige Aktion gedachten Projekt ist mittlerweile sogar ein Fotobuch entstanden, das viele Fotografien und die Geschichten von Familien mit Down-Syndrom enthält.

„Die Arbeit mit Menschen mit dem Extrachromosom verläuft völlig problemlos, nicht anders als mit anderen“, berichtet Jenny Klestil

Und getreu dem Titel ihrer Ausstellung zeigen die rund 35 Schwarz-Weiß-Fotografien jeweils auf ihre ganz eigene Art und Weise, dass Glück keine Behinderung kennt.

Davon können sich Interessierte ab sofort kostenfrei für circa sechs Wochen während der Öffnungszeiten der Blutbank des Uniklinikums Magdeburg überzeugen.