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Ausstellung Wenige Besucher im Magdeburger Steinzeitdorf

Nur 3000 Besucher kamen 2018 ins Steinzeitdorf Randau bei Magdeburg. Das soll sich ändern. Es wird investiert.

Von Tom Wunderlich 24.10.2018, 23:01

Magdeburg l „In Spitzenzeiten hatten wir hier bis zu 10.000 Besucher in der Saison“, sagt Christian Rausch und blickt ein wenig wehmütig, aber auch optimistisch auf das große Steinzeithaus in Magdeburg, das am Rande des Geländes steht. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins Randau e. V.

Er und Wilko Florstedt sowie der Ortsbürgermeister Günther Kräuter stehen auf dem Gelände des Steinzeitdorfes. Derzeit wirkt das Gelände eher trostlos. Gerade einmal 3000 Menschen waren in dieser Saison auf dem Gelände und haben sich über das Leben in der Steinzeit informiert.

Alle drei hoffen auf bessere Zeiten. „Immerhin ist dieser Ort fast schon einzigartig in Deutschland“, erklärt Florstedt. Zweifellos müsse man weit reisen, um so ein Steinzeitdorf zu sehen. Bis zu 7500 Jahre kann man hier in die Vergangenheit reisen. „Dieses Dorf ist vor allem eins - ein außerschulischer Ort zum Lernen. Interaktiv sozusagen“, erklärt er weiter.

Jedoch sei man seit September 2017 mit einer umfangreichen Sanierung beschäftigt, die viel Zeit und Kraft in Anspruch nehme. Auf dem Gelände ist noch viel zu tun bis zur nächsten Saison.

„Derzeit wird das Schönfelder Langhaus umfangreich saniert“, ergänzt Bürgermeister Günther Kräuter. Allein die Arbeiten am Dachfirst und dem Ortgang, dem seitlichen Dachabschluss an der Giebelwand, schlagen mit rund 16.000 Euro zu Buche. Die ausführende Firma sei auch keine Unbekannte. Es sei die gleiche, die auch das Dach eines der Slawenhäuser derzeit in Pechau saniert habe. „Aber die erste Bauphase ist fast beendet“, zeigt sich Rausch zufrieden.

In der zweiten Phase seien dann unter anderem das Töpferhaus und der Freiluftofen dran. Letzterer bekommt eine Überdachung, so dass auch bei schlechtem Wetter gearbeitet und gelehrt werden kann.

Doch noch ein ganz anderes Problem beschäftigt die drei Männer. „Wir suchen zum nächsten Jahr Arbeitskräfte, die das Steinzeitdorf bewirtschaften“, so Florstedt. Außerdem sei seit kurzem eine Pädagogenstelle ausgeschrieben.

„Die Person sollte mit Herzblut dabei sein, immerhin soll sie die Werte und Gepflogenheiten der damaligen Zeiten authentisch gegenüber Schulklassen rüberbringen.“ Es sei schade, dass immer wieder Besucher, die von weiter weg anreisen, zurzeit vor verschlossenen Toren stehen würden. „Aber was sollen wir machen“, sagt Kräuter und zuckt mit den Schultern. „Wir können ja tagsüber nicht einfach alles stehen und liegen lassen.“ Deswegen sei man froh, wenn man Personal finden würde. Außerdem könne man die Menschen ja auch nicht auf einer Baustelle herumlaufen lassen.

Alle drei sind optimistisch, dass sich im nächsten Jahr wieder alles zum Besseren wendet. Auch einen ersten Einblick in das sanierte Steinzeitdorf wird es noch in diesem Jahr geben. Am 8. Dezember 2018 wird der Randauer Weihnachtsmarkt auf dem Gelände stattfinden. „Da werden wir auch von auswärtigen Gruppen unterstützt“, verrät Rausch. Dann werde dem Dorf wieder Leben eingehaucht – wie in einer Zeit vor 7500 Jahren.