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Ausstellung Wie aus einem Urlaub Bilder in 3D wurden

Eine neue Ausstellung hat in Magdeburg in der Galerie Fabra Ars eröffnet. Ein Designer schuf Skulpturen aus Gemälden.

Von Christina Bendigs 03.02.2019, 00:01

Magdeburg l In Saint-Tropez in Frankreich hat der Künstler Patrick Ciranna, der 1950 in Paris geboren wurde, seine Wahlheimat gefunden. Dort lebt und arbeitet er, schafft die Bilder, die sich durch eine schlichte Eleganz auszeichnen. Vor ein paar Jahren machte der Brandenburger Thomas Carlos Jr. Schulze dort Urlaub und lernte den Künstler und seine Werke kennen. Sofort hatte er die Idee, diese in Skulpturen umzusetzen.

Also holte Schulze den Magdeburger 3D-Designer Micha Schulz ins Boot. 2018 präsentierten sie die fertigen Entwürfe auf der „World Art“ in Dubai. Nun sind Bilder und Skulpturen in der Galerie Fabra Ars im Hundertwasserhaus in Magdeburg zu sehen. Erstmals werden die Werke von Ciranna damit in Deutschland gezeigt.

Das Projekt der drei Partner ist unter dem Dach „Benties Project“ zusammengefasst. Die große Hoffnung der Beteiligten ist, dass es noch bekannter wird. Bis es so weit war, gingen allerdings Jahre ins Land. Der Künstler war von der Idee, die Bilder in 3D-Skulpturen zu übersetzen, zwar sofort begeistert, doch bis Thomas Carlos Jr. Schulze ihm den ersten Entwurf zeigen konnte, dauerte es vier Jahre. Eine kleine Figur aus einem 3D-Drucker.

Wie der Künstler sich über diesen Entwurf gefreut habe, hat auch bei Schulze große Freude ausgelöst. „Eigentlich hätten wir das Projekt da schon beenden können“, sagt er. Doch das taten sie natürlich nicht, sondern feilten weiter an Lösungen, bis die ersten Skulpturen in Edelstahlguss fertig waren. So klein sollen sie aber nicht bleiben. „Ein großer Traum wäre zum Beispiel, dass irgendwann einmal eine Skulptur vor der Opera in Sydney steht“, sagt Schulze.

Produktionstechnisch wäre das kein Problem. Bis zu zehn Meter hoch könnten die Figuren aus Edelstahl werden. Und so könnten Interessenten, die gern eine Skulptur haben möchten, auch selbst Einfluss auf die Größe und auch die Oberflächenbeschaffenheit nehmen.

Die in der Galerie Fabra Ars gezeigten Arbeiten sind Motive aus dem Bereich Musik und können der abstrakten Kunst zugeordnet werden. Häufig werden sie auch als Pop-Art bezeichnet. Teils sind sie farbig, teils in Schwarz-Weiß gehalten. Ciranna sei aber nicht nur Maler, sondern auch Musiker, der mehrere Instrumente spiele, wie Schulze berichtete. Um Publikum aus aller Welt zu erreichen, braucht Ciranna nicht mal weit zu reisen. Denn im Hafen von Saint-Tropez ankern Menschen aus aller Herren Länder.

Die Galerie sei nur 66 Schritte vom Hafen entfernt, erzählt Schulze, der sich nicht nur im Benties-Project, sondern auch als Fotograf künstlerisch auslebt. Hauptberuflich ist er selbstständiger Vertriebler. Und genau das sei das Schöne an dem neuen Projekt: Jeder könne seinen eigenen Sachen nachgehen, gleichzeitig aber würden alle auch gemeinsame Dinge organisieren.

Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich unter anderem an ersten öffentlichen Auftritten. Bei der World Art in Dubai war das Projekt für den Bereich „New innovative Artist“ nominiert, erreichte den achten Platz, wie Schulze erzählt. Außerdem waren die Skulpturen für die „Global Art Awards“ in Dubai nominiert und seien dort unter den ersten zehn gelandet.

Für das Dreiergespann aus Maler, Designer und Ideengeber ist das Projekt schon jetzt ein gutes Stück vorangekommen. Weitere Ideen seien geplant. Und es gebe durchaus auch weitere Künstler, deren Werke sich eignen würden, um sie von der Leinwand in 3D zu übersetzen.

Die Galerie Fabra Ars in Magdeburg ist immer mittwochs bis sonntags von 11 bis 18  Uhr geöffnet. Sie ist im großen Innenhof des Hundertwasserhauses zu finden.