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Bäume Gnadenfrist für Magdeburger Pappelallee

Die Pappelallee in Magdeburg soll nun doch erst nach dem Bauhaus-Jubiläum gefällt werden - trotz mangelnder Standsicherheit.

Von Stefan Harter 10.11.2018, 00:01

Magdeburg l Anfang November 2018 erhielten die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) die Freigabe vom Landesverwaltungsamt. Der Energieversorger darf in Magdeburg eine gut elf Kilometer lange Fernwärmetrasse von der Steinkuhle bis in die Beimssiedlung verlegen.

14.000 Kunden können so ans Netz gehen, 100 umweltschädliche Gaskesselanlagen werden abgeklemmt. „Durch die Trasse verringert sich der Kohlendioxidausstoß um jährlich 7000 Tonnen“, stellt SWM-Geschäftsführer Johannes Kempmann heraus. „Je nach Witterung wollen wir im Frühjahr 2019 mit dem Bau beginnen.“

Die genehmigte Trasse verläuft auch durch die sogenannte „Pappelallee“, ein Geh- und Radweg zwischen Beimsstraße und Seehäuser Straße. Im Zuge der Planungen hatte ein Gutachter festgestellt, dass der Großteil der 183 Pappeln entlang des Weges nicht mehr standsicher sei. Das Umweltamt hatte deshalb die Fällung aller Bäume auf Antrag des Magdeburger Tiefbauamtes genehmigt, da eine Teilfällung den Allee-Charakter zerstören würde. Proteste von Anwohnern und im Stadtrat hatten daran nichts geändert.

So groß scheint die Gefahr dann aber doch nicht zu sein, wie sich jetzt zeigt. Denn wie Johannes Kempmann nun erklärt, wollen die SWM aufgrund des Bauhaus-Jubiläums 2019 im Flächendenkmal Beimssiedlung keine Arbeiten durchführen, sondern erst in anderen Abschnitten beginnen. Frühestens 2020 geht es dort mit der Trasse los. Und bis dahin können die Pappeln stehen bleiben. „Eine Fällung ist aus unserer Sicht vorher nicht notwendig“, sagt der SWM-Chef.

Auch Rathaussprecher Michael Reif erklärt auf Volksstimme-Nachfrage, dass die Allee derzeit noch stehen bleiben kann. Der Verwaltung liege ein „umfassendes Gutachten“ vor. Anhand dessen erklärt er: „Der Zustand der vorhandenen Pappeln ist noch nicht so schlecht, dass eine Fällung unmittelbar erforderlich ist“, teilt er mit.

Die SWM hatten sich im Vorfeld bereit erklärt, im Falle von Arbeiten in der „Pappelallee“, die vom Umweltamt als Auflage festgeschriebenen 186 neuen Bäume zu pflanzen.