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Band erscheint Magdeburg und die Reformation

Pünktlich zum Reformationsjubiläum ist in der Reihe „Magdeburger Schriften“ ein Doppelband über „Magdeburg und die Reformation“ fertig.

Von Christina Bendigs 21.05.2017, 09:00

Magdeburg l Der Stolz ist allen Beteiligten anzumerken, als sie in der Stadtbibliothek Magdeburg den zweiten Band der Magdeburger Schriften über „Magdeburg und die Reformation“ vorstellen. Der zweite Band, der jetzt vorliegt, beleuchtet erstmals umfassend die Bedeutung Magdeburgs als Brennpunkt der Reformation.

Die 22 Aufsätze gruppieren sich um drei chronologische Abschnitte, die unmittelbar an den ersten Teil des Sammelbandes anschließen. Der Erzählbogen setzt ein mit der „konfessionellen Festigung zwischen Anspruch und Wirklichkeit“, überspannt die „konfessionellen Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts“ und endet mit der „Magdeburger Reformationsgeschichte in der Erinnerungskultur“. Betont wurde während der offiziellen Präsentionsveranstaltung, dass das Buch populärwissenschaftlich aufbereitet wurde, ohne dabei wissenschaftliche Aspekte aus den Augen zu verlieren. „Von daher bietet das Werk einen tollen Zugang zum Thema und dürfte jedem, der hier lebte oder geboren ist, besonders lieb und teuer sein“, hieß es während der Veranstaltung.

Im Mittelpunkt des Teilbandes, in dem acht Jahre Arbeit stecken, stehen die Ausbildung und die Verfestigung einer lutherischen Konfessionskultur in der Stadt und Erzstift Magdeburg. Zudem stehen die miteinander verzahnten religiösen und politischen Konflikte im Dreißigjährigen Krieg im Blickpunkt sowie schließlich die lokale Reformationsgeschichte zwischen dem Reformationsjubiläum 1617 und Wilhelm Raabes Roman „Unseres Herrgotts Kanzlei“.

Vertreter unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen thematisieren zahlreiche Facetten der Magdeburger Reformationsgeschichte in ihren vielfältigen Verflechtungen sowohl auf der lokalen Ebene als auch auf der Reichsebene. Dabei geraten Akteure, Methoden und Widersprüche ebenso in den Blick wie Phänomene der Religions-, Kunst- und Kulturgeschichte.

122 farbige Abbildungen von zentralen Dokumenten, Portraits, Stadtansichten und von unterschiedlichen Kunstwerken runden den Band ab. Nachdem der erste Teil bereits 2016 erschienen ist, liegt der Sammelband nun vollständig vor. Das zweiteilige Werk liefert ein anschauliches Bild von den Ereignissen, als Magdeburg zum Brennpunkt der Auseinandersetzungen um Glaube und Macht wurde, und führt vor Augen, dass die Magdeburger Reformationsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts auf besondere Weise mit den Ereignissen der deutschen und europäischen Geschichte verbunden war.

Museumsleiterin Gabriele Köster erinnerte während der offiziellen Buchpräsentation daran, dass von Beginn an zwei Formate zum Reformationsjubiläum in Magdeburg vorgesehen waren: zum einen das Buch, zum anderen eine Ausstellung über Magdeburg und die Reformation, komplementär zur Landesausstellung in Wittenberg.

Es sei gelungen, eine gut strukturierte Ausstellung mit 250 Exponaten zusammenzustellen. Darunter Gemälde, aber auch Reliquien des Buchdrucks und Flugblätter und vieles andere mehr. Die Ausstellung wird Ende September eröffnet und ist dann bis Januar im Museum zu sehen.

Der zweiteilige Sammelband ist ein Gemeinschaftsprojekt des Stadtarchivs Magdeburg, der Stadtbibliothek Magdeburg und des Kulturhistorischen Museums Magdeburg.