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BaudenkmalDer teuerste Blumenladen von Magdeburg

Der Blumenpavillon auf dem Westfriedhof in Magdeburg soll für 350.000 Euro saniert werden. Er ist ein Zeugnis des Neuen Bauens.

14.10.2019, 23:01

Magdeburg l Derzeit steht sie leer, die Blumenhalle direkt hinter dem Eingangstor zum Westfriedhof in Magdeburg. Rein äußerlich scheint sie nicht viel herzumachen. Und doch hat sie so großen Wert, dass die Stadt Magdeburgim Jahr 2020 über 350.000 Euro in die Sanierung des Gebäudes stecken will.

Der Grund für diese Investition ist die stadtgeschichtliche Bedeutung, die der unscheinbare Pavillon für Magdeburg besitzt. Denn errichtet worden war er Ende der 1920er Jahre nach Entwürfen aus dem Magdeburger Hochbauamt im Stil des Neuen Bauens.

Das unterstand damals dem Stadtbaurat Johannes Göderitz. Zusammen mit seinem Vorgänger Bruno Taut war er maßgeblich für die städtebauliche Entwicklung Magdeburgs als „Stadt des Neuen Bauens“ verantwortlich. Ein Zeugnis ist der Blumenpavillon, der deshalb erhalten werden soll.

Passend zum Bauhaus-Jubiläum klappt es mit der Sanierung aber nicht mehr. Erst im kommenden Jahr soll damit begonnen werden, obwohl die ersten Pläne dafür schon vor drei Jahren bekannt wurden. Weil die Schäden am Gebäude aber größer waren als erwartet, musste neu geplant werden. Außerdem wurden Fördermittel zur Umsetzung aus dem Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren beantragt. Gut zwei Drittel der Gesamtkosten werden daraus finanziert, den Rest übernimmt die Stadt selbst.

2001 hatte es bereits eine Renovierung gegeben, damals wurden aber nur die Wände innen und außen gemalert, wie Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage mitteilt. 2011 wurde zudem das Dach repariert.

Nun soll eine grundhafte Sanierung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes erfolgen, wie Reif betont. Außerdem soll der Blumenladen barrierefrei zugänglich werden. Derzeit ist das nur über eine provisorisch angebrachte Metallplatte möglich.

Die Blumenhalle gehört der Stadt Magdeburg. Nach Abschluss der Sanierung plant der zuständige Stadtgartenbetrieb, sie wieder zu vermieten, wie Michael Reif weiter erklärt.