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Bauen Großer Boom fürs kleine Zipkeleben

Viele Magdeburger Stadtteile haben bei den Bevölkerungszahlen wieder deutlich zugelegt, am meisten Zipkeleben.

Von Martin Rieß 18.03.2020, 09:44

Magdeburg l Zipkeleben? Wo ist das denn? Viele alteingesessene Magdeburger zwischen Pechau, Prester, Cracau und Berliner Chaussee und dem Umflutkanal dürften den Stadtteil nicht einmal kennen. Ein Blick auf die Karte zeigt – es gibt ihn. In der Grafik zu diesem Beitrag ist Zipkeleben gelb markiert. Allenfalls bekannt ist Zipkeleben für seine Wochenendhäuser und die Altarme der Elbe – den Dreierkolk und den Zipkeleber Parkteich – und vor allem eines: ganz viel Feld.

Folglich spielte dieser Stadtteil in den vergangenen Jahren keine herausragende Rolle, wenn es um die Bevölkerungszahlen ging: Gerade einmal neun Menschen waren es im Jahr 2003 und 25 Menschen Ende 2009, die in diesem Stadtteil mit ihrem Hauptwohnsitz gemeldet waren. Ende 2019 waren es dann aber 231. Damit hat sich die Zahl der Einwohner in zehn Jahren fast verzehnfacht – und im Vergleich zu den neun Bewohnern noch ein paar Jahre zuvor sogar verfünfundzwanzigfacht.

Dass damit allerdings das Entstehen eines völlig neuen Zipkeleber Gemeinwesens, neuer dörflicher Strukturen mit Dorfgemeinschaftshaus rund um den Dreierkolk und den Zipkeleber Parkteich verbunden sein wird, ist nicht zu erwarten. Denn hier wurde gar nicht in neue Bebauung investiert. Vielmehr handelt sich um einen Bereich ganz am Rand des Stadtteils, dessen Grenzen so nach 1994 festgelegt wurden, als die Gebiete der Stadt neu geordnet wurden.

Für den großen Schwung hat vielmehr eine neue Siedlung gesorgt, die in den ebenfalls neuen Straßen Zum Sandkolk und Neupresterweg gebaut wurde. Hier sind Eigenheime und kleine Stadtvillen in einem Viertel am Klusweg entstanden, und jeder, der hier vorbeikommt, könnte die frisch bebaute Fläche für einen Teil Presters halten, zu dem die Straßen auf der anderen Seite des Klusdamms gehören.

Vor einigen Jahren hatte es aus der Stadtverwaltung noch geheißen, dass in Zipkeleben keine Bebauung erfolgen solle. Angesichts der hohen Nachfrage durch Menschen, die in der Landeshauptstadt bauen wollen und die andernfalls ins Umland abwandern, wurde mit diesem Bereich nun aber doch ein kleiner Bruchteil der Stadtteilfläche genutzt.