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Baustelle Tiefe Einblicke am Damaschkeplatz Magdeburg

Die Großbaustelle am Damaschkeplatz in Magdeburg gewährt derzeit tiefe Einblicke: Vier Meter unter der Oberfläche buddelt der Bagger.

26.09.2019, 23:01

Magdeburg l Überdimensionale Rohre verlaufen direkt vor dem Landesverwaltungsamt in Magdeburg, immer wieder gurgelt Wasser darin. Ein Blick über den Bauzaun verrät, dass die Grube dahinter metertief hinabreicht. Nach dem Regen der vergangenen Tage steht das Wasser am Boden. Der Damaschkeplatz ist kaum noch zu erkennen.

Anlass der aufwendigen Maßnahmen sind die Pläne der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) für die 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn. Diese soll künftig vom Adelheidring kommend den Damaschkeplatz in Richtung Editharing queren. Dafür soll ein neues Gleisviereck auf dem Platz eingerichtet werden.

Im April 2019 hatten die Arbeiten dafür begonnen. Noch wurde aber keine neue Schiene verlegt, weil zuvor ein Kanalbauwerk, ein sogenannter Regenwasserüberlauf, aus dem Weg geräumt werden muss. Dieser befindet sich unmittelbar unter dem Baufeld und soll deshalb versetzt werden. Darüber wird bei Starkregen das abfließende Regenwasser aus den Stadtfelder Gullys geleitet. Würde man das Bauwerk einfach so wegnehmen, stünde so im Fall der Fälle mindestens der gesamte Damaschkeplatz unter Wasser.

Aus diesem Grund hatten die MVB an der Kreuzung Liebknechtstraße/ Kleine Straße unter Anleitung der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) einen neuen Regenüberlauf errichten lassen, der für die Zeit des Umsetzens im Fall eines schweren Gewitters zum Einsatz kommen würde.

Nach über sechs Monaten Bauzeit konnte die holprige Umfahrung der Baustelle auf der Liebknechtstraße Ende vergangene Woche aufgehoben werden. Nur die Zufahrt zur Kleinen Straße bleibt vorerst noch gesperrt. Nach Angaben von MVB-Sprecher Tim Stein soll dies mindestens noch bis 1. Oktober 2019 so bleiben, da noch eine neue Asphaltschicht aufgetragen werden muss.

„Bis zum 5. Oktober finden stellenweise noch Restarbeiten in den angrenzenden Bereichen statt, wie zum Beispiel Reparaturen an den Geh- und Radwegen bzw. der Rückbau der Umfahrung“, erklärt Tim Stein weiter.

Obwohl die Baustelle am Damaschkeplatz bereits imposant wirkt, wurden dort bislang nur vorbereitende Maßnahmen durchgeführt. Nach Abschluss der Arbeiten am Überlauf in der Liebknechtstraße kann nun aber ab dem kommenden Monat mit dem Einsetzen des neuen Schachtbauwerks begonnen werden, wie Tim Stein weiter erklärt. Dessen Fertigstellung sei in der zweiten Hälfte des Novembers geplant.

Die Fertigstellung an der Liebknechtstraße hatte sich um gut vier Wochen verzögert. Ursprünglich sollte die Baustelle bereits im August abgebaut werden können. Dann waren aber große Felsen im Untergrund gefunden worden, die mit Spezialbohrgerät entfernt werden mussten. Deshalb kam es auch am Damaschkeplatz zu einer zeitlichen Verschiebung der Arbeiten um ungefähr vier Wochen, wie der MVB-Sprecher erklärt. „Die Arbeiten laufen dort zurzeit aber planmäßig“, versichert er.

Mindestens ein Jahr Bauzeit ist für das neue Gleisviereck eingeplant. Um den Straßenbahnverkehr durch Stadtfeld in dieser Zeit aufrechtzuerhalten, war gleich zu Beginn der Maßnahme extra ein einspuriges Baugleis verlegt worden, das am Rand der Baustelle verläuft. An der neuen Kreuzung treffen sich die bereits bestehenden Schienenstränge aus der Olvenstedter Straße und dem Adelheidring.

Außerdem wird ein Anschluss an die neuen Gleise geschaffen, die von der Tunnelbaustelle kommen, sowie jene, die noch durch den Editharing verlegt werden. Diese sollen künftig bis zum Kannenstieg reichen. In insgesamt drei Bauabschnitten soll diese Teilstrecke gebaut werden. Ein Bereich zwischen Lorenzweg und Mittagstraße ist bereits fertiggestellt.

Mehr Infos zum Tunnelbau.