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Befragung Wie Touristen in Magdeburg "ticken"

Viele Touristen sind von Magdeburg positiv überrascht. Das ergab eine Befragung. Die Ergebnisse im Überblick:

Von Peter Ließmann 05.03.2019, 00:01

Magdeburg l Hauptaufgabe der stadteigenen „Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH“ (MMKT) ist es, Magdeburg an den Touristen zu bringen und die Werbetrommel für die Stadt zu rühren. Dafür muss man zwangsläufig wissen, wie die Touristen „ticken“ und was sie überhaupt von Magdeburg erwarten. Um das herauszufinden, hat die MMKT einen Fragebogen mit rund 48 Fragen entwickelt.

Das Problem dabei, so MMKT-Geschäftsführerin Sandra Yvonne Stieger: „Die Touristen müssen als solche überhaupt erst einmal gefunden werden, denn, wer beispielsweise aus Haldensleben nach Magdeburg kommt, fühlt sich nicht als Tourist.“ Aus Sicht der Tourismusforschung sei er es aber natürlich doch – ein Kurzzeit-Tourist.

Um möglichst viele Besucher der Stadt Magdeburg für die Fragebogenaktion zu gewinnen, wurden zwei Jahre lang (1. September 2016 bis 2. September 2018) Touristen auf der Straße und während Veranstaltungen in Magdeburg interviewt, die Fragebögen lagen in Hotels und Pensionen aus und auch die Touristinformation machte die Besucher auf die Fragebögen aufmerksam. Am Ende des Befragungszeitraums standen 269 Fragebögen zur Auswertung zur Verfügung. Die haben die Statistik-Profis des „Amtes für Statistik, Wahlen und demografische Stadtentwicklung“ übernommen.

Wie sich herausstellte, gibt es „den“ Durchschnitts-Touristen, der nach Magdeburg kommt, nicht – was durchaus als positiv zu bewerten sei, denn Magdeburg habe verschiedene touristische Potenziale, auf die weiter aufgebaut werden könne, meinte Sandra Yvonne Stieger.

Hier einige Ergebnisse der Befragung:

  • 40,7 Prozent der Befragten waren das erste Mal in Magdeburg, 33,2 Prozent schon mehr als fünf Mal.
  • 58,1 Prozent reisten mit dem Auto an. Bei den unter 25-Jährigen kamen die allermeisten mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Magdeburg.
  • Reisegründe (Mehrfachnennungen möglich): 55,8 Prozent Sightseeing/Kulturausflüge, 38,2 Prozent Freunde und Bekannte treffen, 32,1 Prozent Familienausflug, 25,1 Prozent Veranstaltungsbesuch, 17,3 Prozent Shopping, 12,3 Prozent Geschäftsaufenthalt, 10,4 Prozent Aktivaufenthalt (Sport).
  • Branding (Markenname als Aushängeschild): Zwei Drittel der Besucher verbinden Magdeburg mit dem Begriff „Ottostadt“.
  • Erwartungen: Bei 43,3 Prozent der Befragten wurden die Erwartungen durch den Aufenthalt (eher) übertroffen, 60,8 Prozent der Gäste, die zum ersten Mal in Magdeburg waren, zeigten sich von der Stadt positiv überrascht. 45 Prozent der Befragten bewerteten den Gesamteindruck von Magdeburg als gut.

Die MMKT fasst die Ergebnisse der Befragung so zusammen: Mehr als die Hälfte der Befragten, rund 60 Prozent, geben „Essen gehen“ als geplante Aktivität an, 42 Prozent planen eine „Stadtbesichtigung“ und 28 Prozent wollen „shoppen gehen“. Regelmäßige Besucher der Stadt sind vor allem am Kulturprogramm interessiert. Oftmals werden Einkaufsausflüge mit Veranstaltungsbesuchen verbunden, wobei Gäste in Begleitung von Kindern häufiger Veranstaltungen als Anlass für ihren Magdeburg-Ausflug angeben als Gäste ohne Kinder.

Die Konsequenzen aus der Befragung: Die Tourismusarbeit und Magdeburgs Veranstaltungen sollten noch enger miteinander verflochten werden. Für das Kaiser-Otto-Fest zum Beispiel werde neben der regulären Werbung verstärkt auf gezielte Kombinationen gesetzt, beispielsweise mit Shopping.

Zudem sollen Familien stärker per Internet angesprochen werden. Junge Eltern informieren sich laut der Befragung vor allem im Internet vor ihrem Besuch in der Stadt, macht Sandra Yvonne Stieger deutlich. Besonders die Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen erhielt ihre Informationen zur Stadt von Bekannten. „Deswegen brauchen wir jeden Magdeburger“, sagt die MMKT-Chefin. Die Begeisterung der Magdeburger für ihre eigene Stadt sei die beste Werbung.

Die Touristen-Befragung solle auf jeden Fall fortgesetzt werden, um kontinuierlich neue Daten zu bekommen.