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Besiedlung geplant Magdeburger Lackfabrik fällt für Bauprojekt

Ab 2018 soll das Gelände der alten Fabrik für Lacke und Farben in Magdeburg bebaut werden. Derzeit läuft der Abriss.

Von Martin Rieß 05.01.2017, 00:01

Magdeburg l Im Juni berichtete die Volksstimme über Pläne, das Gelände der alten Fabrik für Lacke und Farben am Europaring neu zu beleben – nicht mehr mit Industrie, sondern mit Wohn- und medizinischen Einrichtungen. Inzwischen haben auf dem Gelände die Abrissarbeiten begonnen: Aus den Gebäuden werden die alten Fenster und verbliebene Reste der Einrichtung herausgerissen. Investieren möchte hier die Magdeburger Immobilien GmbH einen Betrag weit über 25 Millionen Euro.

Begleitet wird das Projekt vom Düsseldorfer Unternehmen AMG in der FRTG-Holding. Reinhard Marx von der AMG berichtet über den Abbruch: „Dieser wird auf Basis eines professionellen Abbruchkonzeptes der Firma Mull & Partner aus Magdeburg durchgeführt.“ Und zwar unter der ständigen Begleitung durch die Behörden und im Kontakt mit den Nachbarn wie zum Beispiel dem Krankenhaus St. Marienstift. Grund: Über mehr als 100 Jahre wurde auf dem Gelände mit Chemikalien gearbeitet. Das und die Nähe zum Krankenhaus machen schon den Abbruch zu einem sensiblen Thema. Dennoch gehen die Investoren von einem zügigen Baufortschritt aus: Bereits Ende Februar werden alle Gebäude sowie der größte Teil der Mauer niedergelegt sein. Die Reste der Gebäude sollen bis Ende März weitestgehend entsorgt sein, so dass zu Beginn des zweiten Quartals des neuen Jahres eine ebene Fläche vorliegen dürfte.

Bevor dann gebaut werden kann – zuletzt war u. a. von Altenheim und Ärztehaus die Rede – muss der Untergrund aufgrund der früheren Nutzung saniert werden. Die positive Nachricht: Bei den bisherigen Bodenuntersuchungen ist nichts Überraschendes zutage getreten, was nicht aus den bereits vorhandenen Gutachten bekannt gewesen wäre.

Begleitend zu den vorbereitenden Arbeiten auf dem Gelände sollen die erforderlichen planungs- und baurechtlichen Verfahren durchlaufen werden. „Wir gehen davon aus, dass das Gelände ab dem Jahre 2018 zur erneuten Bebauung zur Verfügung steht und somit einer extremen optischen und umweltbezogenen Verbesserung für das gesamte Wohnumfeld dieser Industrieruine zugeführt wird“, sagt Reinhard Marx.

Bevor die ersten Baugruben ausgehoben werden, muss der Boden saniert werden. Die Bodenerkundungsmaßnahmen sind weitestgehend abgeschlossen. „Auf Basis dieser Erkenntnisse werden wir bis Ende Januar ein erstes Ergebnis zum Sanierungskonzept vorliegen haben, welches ebenfalls durch Mull&Partner bewerkstelligt wird“, erläutert Reinhard Marx den weiteren Fortgang der Arbeiten auf dem Gelände. Wenn das Konzept vorliegt, soll die Sanierung nach einem vom Landesamt für Altlastenfreistellung begleiteten Ausschreibungsverfahren gegen Ende des dritten Quartals 2017 beginnen und noch im gleichen Jahr beendet sein. Ab 1883 war auf dem Gelände nach und nach der Gebäudekomplex für die Produktion von Lacken und Farben aufgebaut worden.