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Betrug  Falscher Polizist ergaunert Geld

Ein falscher Polizist hat in Magdeburg bei einer Seniorin Geld und Schmuck ergaunert.

Von Anja Guse 12.01.2018, 13:39

Magdeburg l Im Laufe des 11. Januar 2018 gab es in Magdeburg drei Fälle, in denen sich Unbekannte als Polizeibeamte ausgaben. Einmal war ein Betrüger erfolgreich und ergaunerte Geld und Schmuck.

Der oder die Täter sprachen in allen Fällen ihre über 80-jährigen Opfer an und erklärten, dass es in den letzten Tagen vermehrt Einbrüche gab und die Polizei nun die sichere Aufbewahrung von Wertgegenständen und Bargeld überprüfen müsse. Nach weiteren Gesprächen in der Wohnung und der bereitwilligen Aushändigung der Wertgegenstände zur genauen Überprüfung verließ der falsche Polizeibeamte den Tatort.

In zwei Fällen konnten die Geschädigten alle Wertgegenstände in ihrem Besitz wiederfinden, somit blieb der Betrug im Versuchsstadium stecken. Die dritte ältere Dame, eine 87-jährige Seniorin aus dem Magdeburger Stadtteil Neue Neustadt, hatte nicht so viel Glück und vermisst nach dem Besuch des vermeintlichen Polizisten eine unbekannte Summe Bargeld sowie diversen Schmuck.

Der Unbekannte wird beschrieben als:

  • ca. 40-jährig,
  • 1,75 Meter groß,
  • deutsch ohne Dialekt sprechend,
  • etwas fülliger,
  • dunkle Sachen, dunkle Mütze,
  • keinen Bart,
  • mit kurzen schwarzen Haaren.

Die Polizei sucht Zeugen, die weitere Hinweise zu den falschen Polizeibeamten oder dem Vorgehen geben können. Diese können sich unter 0391/546-3292 melden.

Die Betrugsmasche ist  nicht neu: Auch 2017 waren falsche Polizisten oder Handwerker in Magdeburg unterwegs. Sie versuchten stets, an Geld und andere wertvolle Gegenstände in den Wohnungen ihrer Opfer zu gelangen.

Die Polizei erklärt dazu: Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder Wohnungstür nutzen im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich immer wieder neue Varianten einfallen lassen. Sie bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, täuschen Amtspersonen vor, behaupten ihre Opfer zu kennen oder geben an von einer Dienstleistungsfirma zu kommen. Die Täter bieten an der Haustür Waren oder Dienstleistungen zu "Sonderpreisen" an und drängen darauf, den vorgelegten Vertrag sofort zu unterschreiben.

Einige Täter geben vor, die Wohnung in amtlicher Eigenschaft oder mit behördlicher Befugnis betreten zu müssen. Sie treten z.B. als Polizisten, Kriminalbeamte oder Gerichtsvollzieher auf, als Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke, Handwerker, Heizkostenableser oder Beauftragte der Hausverwaltung, Mitarbeiter der Kirche oder des Sozialamtes, Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung, Postzusteller oder Monteure einer Telefongesellschaft.

Alle haben nur ein Ziel: Ihre Opfer sollen die Tür öffnen und die Täter in die Wohnung bitten. Doch die Polizei meint: Gesundes Misstrauen gegenüber Fremden hat mit Unhöflichkeit nichts zu tun! Niemals sollten Fremde in die Wohnung gebeten werden. Handwerker sollten vorher von der Hausverwaltung oder Firma angekündigt worden sein.