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Bewerbung Magdeburg sagt Special Olympics ab

Magdeburg wird sich nicht als Ausrichter für die Special Olympics bewerben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Kulturdezernates.

Von Rainer Schweingel 13.06.2017, 01:01

Magdeburg l Das Kulturdezernat hatte sich nach einer erfolglosen Bewerbung um die Special Olympics Deutschland 2016 mit den Fragen der Ablehnung und der Beseitigung der entsprechenden Gründe beschäftigt.

Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Im jährlichen Wechsel finden nationale Sommer- und Winterspiele statt.

Magdeburg hatte bei der Bewerbung für 2016 mit seinen Sportstätten gepunktet, konnte aber die geforderten 8000 Übernachtungsmöglichkeiten nicht nachweisen.

Gastronomen und Hoteliers hatten seinerzeit darauf verwiesen, dass viele Hotelkapazitäten u. a. wegen einer zeitgleich stattfindenden Rennsportveranstaltung in Oschersleben gebunden seien. Ziel war damals, ein neues Konzept zu erarbeiten und eine neuerliche Abfrage für eine mögliche Bewerbung 2018 zu erstellen.

Mit Unterstützung der Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH wurden im Oktober 2015 Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Hostel angefragt, ob und zu welchen Konditionen Unterkünfte im Mai 2018 angeboten werden können. Dabei wurden auch Gastgeber in den umliegenden Landkreisen in die Befragung einbezogen.

Im Februar 2016 lag das Ergebnis der Befragung vor. Ergebnis: Die angestrebten 8000 Übernachtungsplätze pro Veranstaltungstag wurden dabei trotz mehrfacher Nachfragen weit verfehlt, teilte Kulturbeigeordneter Matthias Puhle mit. Es konnten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als rund 3500 verfügbare Gelegenheiten ermittelt werden, sagte er weiter.

Die Ergebnisse waren daraufhin den Organisatoren von Special Olympics dargelegt worden, die wohl wenig Aussichten auf eine erfolgreiche Bewerbung im zweiten Anlauf gemacht haben.

Puhle: „Zwar konnte Magdeburg mit seinem Sportstättenkonzept überzeugen, doch für die fehlenden Kapazitäten für Übernachtungen gibt es bei der Größe der Veranstaltungen leider keine Lösung im Sinne des Special-Olympic-Komitees“, so Puhle weiter.

Eine Nutzung von Schulgebäuden und Turnhallen für die Unterbringung sei aber seitens der Veranstalter abgelehnt worden. Magdeburg wird sich also nicht noch einmal bewerben, zumal die Sommerspiele 2018 bereits zwischenzeitlich an Kiel vergeben wurden.

Magdeburg ist für die Zukunft nicht aus dem Rennen. Wegen der hohen Übernachtungsanforderungen ist es auch für die Organisatoren zunehmend schwieriger, Ausrichterstädte zu finden. So ist nach Angaben von Puhle eine Dezentralisierung der Spiele denkbar. Hier könne sich Special Olympics vorstellen, dass Magdeburg dann Ausrichter einzelner Sportarten wie Schwimmen, Leichtathletik oder Fußball werden könne, so Puhle.