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Bienen Magdeburger Schule baut eigene Imkerei auf

Die Hugo-Kükelhaus-Schule in Magdeburg will eine Schulimkerei aufbauen. Die Ausrüstung gab es vom Landwirtschaftsministerium.

Von Christina Bendigs 26.09.2018, 01:01

Magdeburg l Die Bienen sind los – so könnte man es überschreiben an der Magdeburger Förderschule Hugo Kükelhaus im Kosmonautenweg. Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert kam persönlich in den Süden der Landeshauptstadt, um den Schülern eine komplette Schulimkerausstattung zu übergeben.

Wie sie sagte, ist es wichtig, mehr für Bienen zu tun. Hier möchte sie auch mithelfen, das zu verbessern. Daher wurde auch dieses Projekt auf den Weg gebracht. Auch gehe es ihr darum, frühzeitig an den Imkernachwuchs zu denken und dafür zu sensibilisieren. Und da die Förderschule sich auch schon am Projekt Blühwiese beteiligt hatte, wird nun ein weiterer Baustein gelegt, um Naturschutz und Artenvielfalt zu fördern. So wie hier in der Schule sieht gelebte Umweltbildung aus, so die Ministerin.

Der Aufbau einer Schulimkerei ist eine gute Gelegenheit, theoretisches Wissen aus dem regulären Schulunterricht mit einer praktischen Tätigkeit an der Schule zu verknüpfen. Das Thema Bienen und Honig ist auch Bestandteil des Lehrplanes, sagte Wolfram Stäps, Leiter der Förderschule. Und nun soll an der Schule eine kleine Arbeitsgemeinschaft junger Imker entstehen. Darin können die Kinder darüber hinaus beim Beobachten und Mitmachen viel Interessantes erleben.

Mit der Übergabe einer kompletten Schulimkerei mit Beuten, Zargen, Honigschleuder, Imkerhüten und diversen Dingen für die Honigernte kann nun auch professionell gearbeitet werden. Mit Sebastian Mörstedt aus dem Sülzetal, ein Hobbyimker mit Leidenschaft, steht der Schule auch ein Imkerpate zur Verfügung, der die Kinder an die Imkerei heranführen wird.

„Mit diesem Projekt wollen wir Kinder für die Themen Bienen, Natur und Honig begeistern. Und vielleicht wird aus dem einen oder anderen Schulimker später einmal ein engagierter Hobby- oder Berufsimker“, sagt Wolfgang Zahn, Projektleiter Landwirtschaft der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, der dieses Förderprojekt und die Aktionen mit den Partnern aus Landwirtschaftsministerium und Imkerverband umsetzt.

Ihren ersten Schulhonig können die Kinder sicher 2019 dann schleudern und abfüllen. Und dass die Kinder diesen Gewinn mit Begeisterung aufgenommen hatten, zeigte sich, indem sie auch gleich alles ausprobierten.

Das Landwirtschaftsministerium versucht auf unterschiedlichen Wegen, etwas für Insekten zu tun. Unter anderem wurden in diesem Schuljahr bereits zahlreiche Schulen mit insektenfreundlichem Saatgut ausgestattet, darunter auch die Kükelhausschule, die einige Rasenflächen auch etwas seltener mäht, um Insekten und vor allem Bienen einen Lebensraum zu bieten.

Wichtig sind die Tiere für die Bestäubung von Pflanzen. Ohne Bienen, die von Blüte zu Blüte fliegen und auf diese Weise die Pollen weitertragen, würde es kaum Obst geben.

Inzwischen gibt es zahlreiche Initiativen. Auch die Stadt Magdeburg hat sogenannte Bienenweiden angelegt, auf denen Kräuter auch einmal wild wachsen können und der Rasen nicht wenige Zentimeter kurz gehalten wird.

Außerdem gibt es den Verein Bienenweide, der sich für die nützlichen Insekten einsetzt. Der Freundeskreis aus Magdeburg trifft sich ungefähr einmal im Monat, um sich über aktuelle Initiativen zum Wohl der Wildbienen in Sachsen-Anhalt und Umgebung zu unterhalten. Von Magdeburg aus konnte im Jahr 2017 eine neue Bienenweide in Cobbel bei Tangerhütte auf 3500 Quadratmeter vorbereitet werden, an der sich jeder Naturfreund mit einer Patenschaft beteiligen kann.