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Bildung Magdeburg bekommt neues Gymnasium

Magdeburg braucht spätestens 2021/22 ein neues Gymnasium. Nächstes Jahr soll eines in freier Trägerschaft eröffnet werden.

Von Stefan Harter 02.03.2017, 00:01

Magdeburg l Oberbürgermeister Lutz Trümper persönlich antwortet auf die Volksstimme-Anfrage, was es mit den Verkaufsplänen für das Gebäude vom Typ Erfurt in Alte Neustadt auf sich hat. „Wir haben festgestellt, dass wir ein Gymnasium brauchen“, erklärt er. Spätestens im Schuljahr 2021/22 sind die Kapazitäten an den weiterführenden Schulen mehr oder weniger alle ausgeschöpft. 532 Plätze stehen pro Jahrgang an den kommunalen Gymnasien (Editha-, Scholl-, Hegel- und Einsteingymnasium) zur Verfügung, in vier Jahren werden aber 566 neue Zugänge in den 5. Klassen prognostiziert. Für OB Trümper steht deshalb fest: „Ein weiteres Gymnasium wird aufgrund der deutlich gestiegenen Kinderzahl wirklich gebraucht.“

Die Stadt will diese Aufgabe aber nicht selbst wahrnehmen, sondern ein Angebot der Stiftung Evangelische Jugendhilfe annehmen. Die betreibt seit über zehn Jahren in der Peter-Paul-Straße die Dreisprachige Grundschule. Auf die direkt daneben liegende ehemalige Sprachförderschule in der Moldenstraße hatte man schon länger ein Auge geworfen. Der ursprüngliche Plan einer Gemeinschaftsschule sei mangels Bedarf nun geändert worden, sagt Vorstandsvorsitzender Klaus Roth. Jetzt ist stattdessen geplant, ein dreizügiges Gymnasium zum Start des Schuljahres 2018/19 einzurichten. Eine nicht-öffentliche Drucksache, die vertragliche Details über das Grundstück regeln soll, unter anderem eine Erbbaupacht, geht derzeit durch die Ausschüsse des Stadtrats. Deshalb ist Klaus Roth noch zögerlich, was Informationen angeht, bis der endgültige Beschluss des Stadtrats steht.

„Wir wollen das Profil der Internationalität und Mehrsprachigkeit weiterführen“, erklärt er dennoch. Neben der Sprache soll der Schwerpunkt auch auf der Digitalisierung liegen. In der Grundschule habe bereits ab der zweiten Klasse jedes Kind einen Laptop. Das soll auch am neuen Gymnasium fortgeführt werden. „Beide Schulen ergänzen sich gut am Standort“, ist er sich sicher. Kooperationen mit der Universität beispielsweise sollen fortgesetzt werden, Gespräche hierzu laufen bereits. Fest steht aber auch, dass bis zum Start noch viel Geld zu investieren ist. Der Zustand des Schulgebäudes ist nicht der beste. Über Förderprogramme soll eine Sanierung ermöglicht werden. Offen ist auch noch die Frage eines Sportplatzes. Eine Sporthalle gibt es auf dem Gelände.

Wie an der Dreisprachigen Grundschule werden für das Gymnasium Schulgebühren fällig. „Wir wollen aber keine Eliteschule sein“, betont Klaus Roth, „sondern den Zugang für alle ermöglichen.“ Je nach Einkommen gibt es Ermäßigungen oder einen Gebührenerlass.