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Bildungsarbeit Im leeren Shop spielend die City erkunden

In einem leerstehenden Geschäft in der Magdeburger Innenstadt werden künftig urbanes Lernen und Gamification angeboten.

Von Christoph Zempel 03.08.2017, 23:01

Magdeburg l Kulturelle Bildung, in der Spiel und Spaß mit Lernen verbunden wird, bei der Jung und Alt ganz im Sinne der Vielfalt zusammenkommen und wo öffentlicher Raum kreativ gestaltet wird - bei POW-Games ist das nicht etwa ein angestrebtes Ideal, sondern gelebte Realität. Am 8. August wird der zurzeit leerstehende Laden in der Krügerbrücke 2 erneut seine Pforten öffnen. Fast den gesamten August über gibt es dann ein buntes Allerlei aus Spiel, Spaß und Kreativität.

POW-Games – das sind Franziska Dusch, Bildungsreferentin der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. -, die zugleich Träger des Projekts ist - Mitarbeiterin Christin Deringer und Praktikantin Svenja Heinrichs. Mit tatkräftiger Unterstützung der Aktion Mensch verschmelzen hier urbanes Lernen einerseits und Gamification andererseits zu einem Potpourri aus kultureller Bildungsarbeit.

Urban steht dabei nicht nur für städtisch. „Urbanes Lernen heißt, Eigenverantwortung zu übernehmen, hilfsbereit zu sein und offen für Veränderungen zu bleiben“, sagt Franziska Dusch. Sie halte das für das A und O in unserer komplexen Welt. Kombiniert wird es dabei mit Gamification. „Das heißt, dass man spielerische Elemente nimmt, kreativ weiterentwickelt und im öffentlichen Raum einsetzt.“

Die Stadt soll weniger rein funktionell gesehen werden, sondern vielmehr als ein Ort voller Gestaltungsmöglichkeiten. „Wir möchten gemeinsam mit Kindern und jungen Erwachsenen den öffentlichen städtischen Raum mitgestalten und Menschen aktivieren, diesen mehr zu nutzen, als ihn nur zu durchqueren“, sagt Franziska Dusch.

„Unser Projekt soll aber auch Interaktionsraum sein, in dem soziale Kompetenzen geschult werden“, ergänzt Christin Deringer. Immerhin sei Spielen insofern bedeutsam, als dass wichtige Kompetenzen für die Lern- und Lebenswelt entwickelt würden und noch dazu gelernt werde, Entscheidungen zu treffen sowie Probleme zu lösen und mit anderen zu kommunizieren, merkt Franziska Dusch an. „Das sind alles Fähigkeiten, die jede Person zum Leben benötigt – sowohl privat als auch bei der Arbeit.“

Das Programm wird bunt sein. Die Palette reicht vom „urbanen Crafting“, bei dem Holzboxen gestaltet werden, über Quiznächte mit Fragen, die die Teilnehmer über eine App auf ihrem Smartphone beantworten können, bis hin zu einem Textilkunst-Workshop, bei dem Wolle kreativ gestaltet wird und die Teilnehmer lernen, was nachhaltige Nutzung von Textilien bedeutet.

Gleichwohl ist das Programm noch nicht bis ins letzte Detail durchgeplant. Um den Laden zu bespielen und das Angebot zu kreieren, waren bis vor kurzem die Ideen junger Menschen mit Vorliebe für Kunst, Spiel und Kreatives gefragt. Demnach wird das Programm stetig erweitert. Denn auch vor Ort sollen Spiele und Spieldesigns entwickelt werden. „Diese werden dann im öffentlichen Raum direkt ausprobiert“, verspricht Franziska Dusch. Bei alledem richtet sich das Projekt an Personen verschiedenster Couleur.

„Bei uns sind alle Menschen willkommen“, sagt Franziska Dusch. „Wir möchten, dass Menschen mit verschiedenen Hintergründen, Erfahrungen und Biografien aufeinandertreffen und sich kennenlernen.“

Außerdem wird es eine Ausstellung von Künstlern des Zinnober-Kunstvereins Magdeburg geben, in dem Menschen mit Handicap ihrer Kunst freien Lauf lassen. „Es freut uns riesig, dass sie Lust haben, bei uns auszustellen“, strahlt Franziska Dusch. Generell stoße das Projekt allenthalben auf offene Ohren. „Es ist schön, die Unterstützung der Stadt zu sehen“, meint Praktikantin Svenja Heinrichs. „Man kommt uns von allen Seiten wohlwollend entgegen“, sagt auch Christin Deringer.

Bei POW-Games ist vom 8. August 2017 täglich ab 17 Uhr jeder willkommen.