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Blaualgenplage Magdeburger Boje schon wieder auf Landgang

Die Messboje im Barleber See in Magdeburg musste wieder entfernt werden. Die gesammelten Daten wurden nicht übertragen.

Von Stefan Harter 05.06.2018, 14:05

Magdeburg l Anliegerin Helga Bock rief in der Volksstimme-Redaktion an und wollte wissen, wo denn nun eigentlich die Messboje im Barleber See zu finden sei. "Wir haben den ganzen See abgesucht, aber die Boje ist nicht da", sagt sie.

Dabei ist sie doch kaum zu übersehen: Gut 230 Kilogramm schwer und quietschgelb sollte sie eigentlich in der Mitte des Magdeburger Badesees verankert sein und Daten zur Wasserqualität wie Temperatur, ph-Wert und Algendichte sammeln. Unter großem Medienrummel war sie am 30. Mai 2018 von den Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in das Wasser gelassen worden.

Doch siehe da, die Leserin hat Recht. Wie UFZ-Sprecherin Susanne Hufe auf Volksstimme-Nachfrage einräumt, musste die Messboje tatsächlich wieder entfernt werden. "Es gab technische Probleme bei der Online-Datenübertragung, weshalb wir die Boje sicherheitshalber nochmal ins UFZ geholt haben", erklärt sie den Grund für die Entfernung.

Bis die Boje wieder zurück in den See kann, wurden die Messgeräte an einer der Markierungsbojen befestigt, so dass - mit Ausnahme der Wetterdaten - alle Messungen stattfinden, sagt sie weiter. Anders als geplant müssen diese Daten allerdings per Hand ausgelesen werden. Die Barleber-Boje soll voraussichtlich der Woche vom 11. bis 15. Juni in den See gebracht werden. Nach Volksstimme-Informationen war die Boje noch am Tag der Ausbringung wieder entfernt worden. Warum darüber nicht informiert worden war, ist offen.

Die Boje ist weitestgehend autark, versorgt sich selbst mit Strom und kann somit den ganzen Sommer über im Barleber See verankert bleiben. Erfasst werden von ihr u. a. Wassertemperatur, Sauerstoffkonzentration, pH-Wert, Trübung und Algenpigmente. Auch Windgeschwindigkeit und -richtung und andere meteorologische Daten werden gemessen. Täglich soll sie diese im 10-Minuten-Takt zum UFZ schicken, das sie mit der Magdeburger Stadtverwaltung teilt.

Diese bereitet derzeit die Sanierung des Badegewässers vor, die voraussichtlich im Frühjahr 2019 durchgeführt werden soll. Dabei sollen Aluminiumsalze in den See geschüttet werden, um den Phosphor zu binden, der die Entstehung der Blaualgen in den vergangenen zwei Jahren begünstigt hatte.