Gefahr über den Gleisen

Magdeburg l Wie gefährlich ist die Pettenkoferbrücke? Vergangenen Sonnabend war es hier zu einem spektakulären Unfall gekommen, als ein Auto das Geländer durchbrach und acht Meter in die Tiefe stürzte. Dabei handelt es sich hier nicht um den ersten aufsehenerregenden Unfall, wie eine Auswahl der Beiträge der Volksstimme aus den vergangenen Jahren zeigt.

Stadtsprecher Michael Reif sagt: „Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord hat uns mitgeteilt, dass die Brücke ,kein Unfallschwerpunkt‘ ist.“ Dennoch gibt es immer wieder Unfälle. Im Jahr 2014 zwar nur einen wegen Alkohol und Geschwindigkeit. 2015 dann aber fünf: in vier Fällen wegen überhöhter Geschwindigkeit und alle – wie vergangenen Sonnabend – auf nasser Fahrbahn. „In diesem Jahr zählte die Polizei - ohne den aktuellen - bislang insgesamt vier Unfälle“, berichtet Michael Reif.

Möglicherweise ist es die besondere Aufmerksamkeit, die hier nötig ist und die von einigen nicht aufgebracht wird: Die Brücke befindet sich im Kurvenbereich, auf der Brücke ist eine Haltestelle. Obendrein wechselt hier die Straßenbahn auf einen eigenen Gleiskörper. Michael Reif: „Immer dort, wo es Übergänge von Fahrbahnen zu Gleisen oder zwischen unterschiedlichen Straßendeckschichten gibt, ist insbesondere bei Nässe Vorsicht geboten.“

Der Brückenzug besteht aus mehreren Bauwerken. Über die Gleise der Deutschen Bahn AG verlaufen zwei parallele Bauwerke. „Diese Stahlbrücken wurden 1987 errichtet, sind jeweils zweispurig, 81,5 Meter lang und jeweils 10,95 Meter breit, woraus sich eine Gesamtbreite von knapp 22 Metern ergibt. Die jeweiligen Überholspuren verfügen über Gleise der MVB und werden deshalb auch von Straßenbahnen genutzt“, erläuert Michael Reif. In Richtung Rothensee schließt sich nach einem 33 Meter langen Zwischendamm mit beidseitigen Betonstützwänden eine 1986 errichtete Betonfertigteilbrücke an. Diese Brücke überspannt die zweigleisige Strecke der Magdeburger Hafenbahn mit einer Breite von 24,75 Metern und 17,7 Metern Länge.