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Chorfest Eine Chorfantasie für Magdeburg

Mit dem Komponisten Stefan Schultze will der Landeschorverband im nächsten Jahr neue Wege beim Chorfest Magdeburg gehen.

Von Christina Bendigs 05.11.2017, 05:00

Magdeburg l Mit einem außergewöhnlichen Projekt soll das nächste Magdeburger Chorfest im September 2018 gestartet werden. Die Organisatoren vom Landeschorverband haben dafür den Komponisten und Pianisten Stefan Schultze gewonnen. Oder vielmehr stellte er bundesweit seine Idee vor, die nun in Sachsen-Anhalt zum Chorfest Magdeburg umgesetzt werden kann. „Die Magdeburger waren so schnell und das Interesse so groß, dass sie den Zuschlag bekommen haben“, erzählt Stefan Schultze, der den Magdeburgern durch seine Tätigkeit als Leiter der Uni-Bigband bereits bekannt sein dürfte. Schultze gilt aber auch als facettenreicher und origineller Jazzmusiker. Außerdem gründete und leitete er Ensembles, die es zu preisgekrönten Erfolgen brachten.

Mit acht Chören will Schultze, der Klavier und Komposition in Köln und New York studierte, nun eine von ihm geschriebene Chorfantasie einstudieren. Die Klang-Groove-Landschaft, wie Stefan Schultze ihren Musikstil bezeichnet, trägt den Titel „Our Voices“ und wird auch Namensgeberin für das gesamte Chorfestival sein, wie Rainer Kruse als Vizepräsident des Landes- chorverbandes berichtet.

Acht Chöre will Schultze für das Projekt verpflichten. Zwei Zusagen gebe es bereits vom Vokalensemble der Magdeburger Polizei und vom Kon-Chor des Telemannkonservatoriums. Weitere Chöre werden noch gesucht. Kinderchöre, Männerchöre, Frauenchöre, Chöre mit älteren Stimmen und unterschiedlicher Spezialisierung sind gefragt. Denn sie sollen nicht nur gemeinsam, sondern auch jeder Chor für sich singen. „Die Chöre agieren mit- und gegeneinander“, erklärt Schultze, wichtig sei ihm, durch gemeinsames Musizieren Empathie zu wecken. Dass sich die Chöre dabei im Klang unterscheiden, ist gewollt. Chöre, die sich für das Projekt interessieren, können sich im Gesellschaftshaus Magdeburg bei Isabel Tönniges melden, die für die Koordination verantwortlich ist.

Stefan Schultze wird sich dann selbst mit den Chören in Verbindung setzen und entscheiden, welche Ensembles ins Projekt passen. Chöre, die nicht ausgewählt werden, brauchen nicht traurig zu sein. Denn auch für sie wird es im Rahmen des Chorfestes eine Möglichkeit geben, sich zu präsentieren.

Die Musik will Stefan Schultze den Chören auf den Leib schreiben und sogar Spielraum lassen, damit sich die Sängerinnen und Sänger auch selbst in das Stück einbringen können. Bis Ende April 2018 will er den Chören die Noten zuschicken, so dass sie dann mit den Proben beginnen können. Bei allen Chören wird er sich auch persönlich vorstellen und bei einer Probe dabei sein. Wichtig ist ihm, dass die Chöre ab dem 18. September 2018 Zeit haben. Denn dann finden bis zum Auftakt des Chorfestes am 21.  September die Gesamtproben statt. Die Dirigenten der Chöre werden dann ebenfalls gebraucht: „Ich kann schließlich nicht acht Chöre gleichzeitig dirigieren“, sagt Schultze. Begleitet werden die Chöre von Klaviermusik, die Schultze vorher einspielen will. Dabei wird er mit Klangkünstler Ludger Hennig zusammenarbeiten, der aktuell im Kunstmuseum im Kloster ausstellt.

Eine vorgefertigte Geschichte will Schultze mit seiner Komposition nicht erzählen. Vielmehr möchte er die Zuhörer zu Geschichten und Gedanken inspirieren.

Rainer Kruse ist jedenfalls schon gespannt und stolz, dass dieses außergewöhnliche Projekt in Magdeburg umgesetzt wird.