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Containeraufbau Neuer OP-Saal für Magdeburger Klinik

Das Magdeburger Krankenhaus Marienstift baut sich für 2,4 Millionen Euro einen neuen Operationssaal.

Von Stefan Harter 20.04.2018, 01:01

Magdeburg l Es ist eine logistische Herausforderung, die die Speditionsfirma derzeit in der Harsdorfer Straße in Magdeburg meistern muss. Zehn einzelne Containerbauteile, eins bis zu 20 Tonnen schwer, werden auf das Gelände des Krankenhauses Marienstift transportiert. Wie übergroße Bausteine werden sie dort zum neuen ambulanten OP-Zentrum zusammengesetzt.

„So etwas erlebt man als Geschäftsführer auch nicht oft“, meint Krankenhauschef Johannes Brumm. 2,4 Millionen Euro investiert die Einrichtung aus eigenen Mitteln in den neuen Operationssaal. Sechs weitere gibt es bereits im Hauptgebäude, weil sie aber durchgängig ausgebucht sind, soll der zusätzliche OP-Raum Entlastung bringen.

Künftig werden dort alle ambulanten Eingriffe durchgeführt, etwa 4000 Operationen pro Jahr. Abgedeckt werden alle Fachbereiche, viele kommen aus der Augenchirurgie, Orthopädie und Gynäkologie. Obwohl das Gebäude selbst noch gar nicht aufgebaut ist, steht bereits der OP-Plan fest. Unter den Nutzern sind auch viele klinikfremde Ärzte. „Wir hatten sogar noch viel mehr Anfragen“, sagt Brumm.

Bis Ende der Woche sollen die Aufbauarbeiten der Thüringer Firma Cadolto noch andauern, die auf Modulbauweise spezialisiert ist. Die Fertigteile, die mit der Aufschrift „Krankenhaus to go“ unterwegs waren, sind bereits komplett nach den Wünschen des Marienstifts ausgestattet. Toiletten, Waschbecken, Belüftungsanlagen, selbst die Tapeten an den Wänden sind schon da. „Es geht einfach viel schneller“, nennt Johannes Brumm den Grund für die Entscheidung zur 400 Quadratmeter großen Containerlösung und gegen einen traditionellen Anbau. Trotzdem sei es auch keine Übergangslösung, die Nutzungsdauer wird mit 30 Jahren angegeben.

Die Anschlussarbeiten und die Einrichtung der Technik dauern nun noch einige Wochen. Voraussichtlich im Juni 2018 soll dann der OP-Betrieb aufgenommen werden können, kündigt der Geschäftsführer an.

Ziel sei es, so Johannes Brumm, dass die ambulanten Patienten mit dem eigentlichen Krankenhaus gar keinen Kontakt mehr haben. So hat der neue OP-Trakt einen eigenen Zugang vom Verbindungsweg zwischen Harsdorfer Straße und Neustädter Bierweg. Dort gibt es eine Anmeldung sowie alle weiteren notwendigen Räumlichkeiten, wie Vorbereitung und Aufwachraum. Hier werden erstmals zwei Relaxsessel eingesetzt, die ein schnelles, entspanntes Aufwachen ermöglichen.