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Sexismus Das Pfeifen aus dem Walde

Was ist der Unterschied zwischen einem Kompliment und sexueller Übergriffigkeit? Eine Plakataktion in Salzwedel will Klarheit schaffen.

Von Martin Höfig 15.03.2021, 00:00
ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Frau mit Schirm geht am 02.08.2010 in München (Bayern) an der U-Bahnstation Sendlinger Tor eine Treppe hoch, während ihr ein Mann hinterherschaut. Foto: Andreas Gebert dpa/lby (zu dpa ««Kommst du mit uns spielen?» - Belgien bestraft öffentlichen Sexismus» vom 04.05.2016) +++ dpa-Bildfunk +++
ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Frau mit Schirm geht am 02.08.2010 in München (Bayern) an der U-Bahnstation Sendlinger Tor eine Treppe hoch, während ihr ein Mann hinterherschaut. Foto: Andreas Gebert dpa/lby (zu dpa ««Kommst du mit uns spielen?» - Belgien bestraft öffentlichen Sexismus» vom 04.05.2016) +++ dpa-Bildfunk +++ dpa

Salzwedel l Spätestens seit der weltweiten "Me too"-Kampagne ist klar, dass vor allem immer mehr Frauen auf eigene Erfahrungen sexueller Gewalt aufmerksam machen wollen. In diesem Sinne sind in den vergangenen Tagen auch in Salzwedel Plakate aufgetaucht, auf denen individuelle Erfahrungsberichte über sexuell aufgeladene Übergriffe abgedruckt sind. Für manch einen oder eine ist beispielsweise das Hinterherpfeifen noch ein Kompliment, für andere ist es an der Grenze zur sexuellen Nötigung.
Im Englischen heißt dieses Pfeifen Catcalling und impliziert damit schon, worum es dabei geht. Es ist meistens eine Frau, die von einem Mann angepfiffen wird, als wär sie ein Tier – eben eine Katze. Die Frau wird damit zugleich objektiviert, auf ihr Äußeres reduziert und entmenschlicht. Wer will so behandelt werden? Gerade junge Feministinnen werden seit einiger Zeit selbst aktiv gegen solche meist überlieferte „Umgangsformen“. Sie gründen eigene Gruppen und engagieren sich zusammen mit Gleichgesinnten. Neben diesen selbstwirksamen Initiativen gibt es auch Vereine, die Betroffenen sexueller Übergriffe zur Seite stehen. So sagt Sybille Stegemann, 2. Vorsitzende des Vereins Miß-Mut e.V.: „Wir ermutigen Menschen, sich Hilfe zu holen und bieten dann auch Unterstützung in Form von Krisenintervention, Stabilisierung und Beratung zu individuellen Schutzvorkehrungen an.“