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Denkmalschutz Altes Haus in Magdeburg abgerissen

Im Zuge der Wiederbelebung des ehemaligen Altstadt-Krankenhauses in Magdeburg, wurde auch ein denkmalgeschütztes Gebäude abgerissen.

Von Stefan Harter 15.11.2017, 00:01

Magdeburg l Auf dem Gelände des ehemaligen Altstadt-Krankenhauses in Magdeburg an der Max-Otten-Straße finden derzeit Abrissarbeiten statt. Nachdem die Volksstimme über die weiteren Pläne für das Areal berichtet hatte, wies ein Leser darauf hin, dass dabei auch ein denkmalgeschütztes Gebäude abgebrochen wurde. „Wie war das möglich?“, lautete seine Frage.

Auf Volksstimme-Anfrage erklärt Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra zunächst, dass es mehrere denkmalgeschützte Gebäude auf dem Gelände gibt, die zwischen 1827/28 und 1911 errichtet wurden. 1995 hatte man die Häuser A, B, C, D, G und M in das städtische Denkmalverzeichnis von Magdeburg eingetragen. Gebäude M in der Mitte des Quartiers ist das mitterweile abgerissene Haus.

„Damals wurde lediglich den Eingangstüren an der Süd- und Westseite eine denkmalpflegerische Bedeutung zuerkannt“, erklärt Kerstin Kinszorra. Durch bauliche Veränderungen im Inneren des Gebäudes sei schon zu diesem Zeitpunkt praktisch keine bauzeitliche Ausstattung mehr vorhanden gewesen. Daher wurde Gebäude M 1995 nicht in seiner Gesamtheit als Baudenkmal anerkannt.

Erst bei den Verhandlungen mit dem vorherigen Kaufinteressenten 2016 wurde dem Haus dann „ein zusätzlicher Zeugniswert im Zusammenhang mit der geschichtlichen Entwicklung des Altstadt-Krankenhauses zuerkannt“, so Kinszorra. Weil der Investor Gebäude M erhalten wollte, wurden ihm weitreichende Zugeständnisse zur Umgestaltung zugesichert. Der Kauf platzte jedoch.

Mittlerweile hat die Magdeburger Grundtec Bauregie GmbH das Areal erworben und wird dort Medizinisches Versorgungszentrum, Tagesklinik, Hotel sowie Wohnungen und Büros einrichten. Gebäude M hatte in diesem Konzept keinen Platz mehr.

„Aufgrund der anstehenden Umnutzung des gesamten Areals und der notwendigen Unterbringung von Stellplätzen wurde in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Abriss genehmigt, mit der Auflage, dass dieser Platz durch eine neue Begrünung eine besondere Bedeutung und der Innenhof des Areals eine neue Qualität erhält“, erklärt Grundtec-Geschäftsführer Rollandy Horvath.

„Aufgrund der ohnehin eingeschränkten denkmalpflegerischen Bedeutung des Gebäudes M und unter Würdigung des Planungskonzeptes für das Altstadt-Krankenhaus, das die wesentlichen denkmalgeschützten Leitbauten auf dem Grundstück einer langfristigen Nutzung zuführt, erscheint der Abbruch aus denkmalpflegerischer Sicht vertretbar“, zieht Kerstin Kinszorra das Fazit.