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Denkmalschutz Neuer alter Kran im Museumshafen Magdeburg

Im Wissenschaftshafen Magdeburg soll ein Museumshafen entstehen. Jetzt wurde ein weiterer Kran vor dem Verschrotten bewahrt.

Von Stefan Harter 03.12.2018, 14:22

Magdeburg l Ein Jahr hat es gedauert, doch jetzt hat der Verein zur Förderung der Hafengeschichte in Magdeburg es schwarz auf weiß: Der EDK 300 kann im Wissenschaftshafen dauerhaft aufgestellt werden. Dort steht der Eisenbahndrehkran (EDK) zwar bereits, seitdem er Ende 2017 von der Magdeburger Hafen GmbH als ausgedientes Stück Industriegeschichte übernommen worden war. Doch dauerhaft stehen bleiben durfte er dort bislang nicht.

„Er sollte verschrottet werden, das wollten wir verhindern“, sagt Wolfgang Hucke, Vorsitzender des Vereins und einst selbst Hafenchef gewesen. Fünf Kräne haben er und seine Mitstreiter bereits vor der Schrottpresse bewahrt, ABM-Kräfte haben sie restauriert. Sie stehen beiderseits des Hafenbeckens und sind allesamt funktionsfähig. Mit dem EDK 300 folgt nun der sechste Kran.

Als es darum ging, den EDK vor dem Verschrotten zu bewahren, wollten ihn weder Stadt noch Technikmuseum haben. „Also haben wir ihn übernommen“, sagt Hucke. Interesse seitens der Gesellschaft für Innovation, Sanierung und Entsorgung mbH (Gise) gebe es bereits, das gute Stück aufzuarbeiten. Nur der Platz war bislang vakant.

Der Vorschlag, ihn ganz in der Nähe der an Land geholten historischen Schiffe und der „Gustav Zeuner“ aufzustellen, wurde von der Stadt Magdeburg mit Verweis u. a. auf den Umweltschutz abgelehnt. Nun kam aber vor wenigen Tagen die Zusage, ihn auf den Gleisen im nordöstlichen Bereich des Hafens, bei den Magdeburger Eisenbahnfreunden, dauerhaft aufstellen zu dürfen. Zuvor musste der Verein selbst noch den industriegeschichtlichen Wert des EDK mit einem Gutachten darlegen, um die Denkmalschützer von seiner Bedeutung zu überzeugen.

„Seit Vereinsgründung 1995 verfolgen wir den Traum von einem Museumshafen“, sagt Hucke. Mit der Bergung von Eimerkettenbagger und Taucherschacht 2018 und 2017 wird der Traum langsam Realität. Weil die Gise nun die Instandsetzung der Schiffe übernommen hat, soll der Verein aus dem Wartungsvertrag entlassen werden – sehr zum Bedauern der Mitglieder, wie Hucke sagt.