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Dokumentation Magdeburgerin filmt kubanisches Theater

Eine Magdeburger Filmemacherin zeigt erstmals ihren Film über eine kubanische Regisseurin.

Von Martin Rieß 03.05.2018, 01:01

Magdeburg l Ja, ein wenig aufgeregt ist Jana Richter schon. Am 4. Mai 2018 hat um 20 Uhr im Moritzhof in Magdeburg-Neustadt ihr neuer Dokumentarfilm „Either yes or yes!“ Premiere, im Anschluss gibt es ein Filmgespräch mit ihr und der Protagonistin im Film Xiomara Calderón.

Mehrere Jahre Arbeit stecken in dem Film. „In einer Schlange an einem Restaurant haben meine Mitproduzentin Rike Holtz und ich bei unserem ersten Besuch 2010 in Kuba Kontakt zu einem Mitarbeiter der Regisseurin gefunden.“ Es folgten zwei Monate Dreharbeiten, in den folgenden beiden Jahren weitere Besuche in Kuba mit kürzeren Treffen und erneuten Aufnahmen – und drei Stunden Filmmaterial.

Jana Richter berichtet: „Wir wollten zeigen, wie in Kuba Theater gemacht wird. Und nachdem wir lange genug als Beobachter mit dabei waren, haben uns die Akteure auf und hinter der Bühne gar nicht mehr wahrgenommen. Das war wichtig, um das wirkliche Leben einfangen zu können.“ Die damit verbundene Fülle an Filmmaterial aber hatte auch zur Folge, dass sich die Arbeit am Schnitt in die Länge zog. „Alles muss neben der eigentlichen Arbeit gesichtet werden, wir mussten die richtigen Stellen auswählen und zusammenfügen“, berichtet die Dokumentarfilmerin, die hauptberuflich im Medienzentrum der Otto-von-Guericke-Universität arbeitet.

Ist mit einer solch langen Produktionsdauer nicht auch verbunden, dass die Themen nicht mehr auf dem neuesten Stand sind? „Nein“, sagt die Theaterregisseurin Xiomara Calderón. „Zwar hat sich in den vergangenen Jahren in Kuba sehr viel verändert. Und das spiegelt sich auch in den Stücken wider, die in den Theatern gespielt werden. Doch die Arbeit an einem Stück ist gleich geblieben. So wie sich auch die Arbeit in Kuba mit der in Deutschland gut vergleichen lässt“, sagt sie. Bei jedem Stück müsse sie auch auf die Charaktere und die Talente der Schauspieler eingehen. Dieses gemeinsame Zusammenführen der Ideen Einzelner zu einer gemeinsamen Arbeit sei die eigentliche Herausforderung.

Und auch was die Freiheit der Kunst angehe, habe sich in den vergangenen Jahren nicht viel verändert: Jeder, der im Theater arbeitet, weiß, dass es Wege gibt, alles zu sagen. Man müsse diese nur kennen und dabei auch die hohen Anforderungen an die Qualität von Inszenierungen beachten.

Eingebettet ist der Film von Jana Richter in das spanischsprachige Filmfest Cinespañol. Dieses läuft auf dem Moritzhof noch bis zum 13. Mai.